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„H2-Grid“ entwickelt bedarfsoptimierte Wasserstoff-Infrastrukturen

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Autor: Elisabeth Terplan

Neben den Versorgungsunternehmen Stadtwerke Mössingen, FairEnergie GmbH Reutlingen, FairNetz GmbH Reutlingen, Stadtwerke Rottenburg GmbH und Stadtwerke Tübingen GmbH sind die Hochschulen Reutlingen, Rottenburg und Ulm sowie die SÜLZLE-Gruppe beteiligt.

Damit sich Wasserstoff als permanent und einfach verfügbarer Energieträger durchsetzen kann, bedarf es verschiedener Komponenten: Produktionsanlagen, Logistik und ein Vertriebsnetz samt Vermarktungskanälen. Im Fokus des Projekts „H2-Grid“ steht deshalb der Aufbau dezentraler Wasserstoff-Produktionsanlagen – in Kommunen, Wohnquartieren, an Industriestandorten und in Haushalten, die einen positiven Effekt auf die Versorgungsnetze bewirken (Netzdienlichkeit). Geplant ist der Bau von Elektrolyseuren unterschiedlicher Größe, aus denen Wasserstoff für die unmittelbare lokale Nutzung gewonnen wird.

Der Ansatz des Projekts, Nutzungsmöglichkeiten von H2 zu erforschen, ist dabei technologieoffen. Alle im Projekt geplanten Versuche, Wasserstoff in unterschiedlichen Sektoren, konkreten Einsatzgebieten, bestehenden oder neuen Technologien und Infrastrukturen einzusetzen, orientieren sich an der Frage: Was ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll – und was weniger? Für die Frage der Ökologie ist der Einsatz der erneuerbaren Energien bei der Wasserstofferzeugung zentral. Auch der Industrie- und Mobilitätssektor (Zug, Bus) rücken dabei in den Blick und das Projekt untersucht, ob und wie Wasserstoff zum Weitertransport in diese Sektoren bereitgestellt werden kann. Die Sektorenkopplung, also die kombinierten Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff, ist ausdrücklich erwünscht und bildet einen weiteren wichtigen Projektschwerpunkt. Auch der Aufbau einer gezielten Wasserstoff-Vermarktung ist geplant.

Der Projektansatz sieht vor, den an den verschiedenen Elektrolyseur-Standorten produzierten Wasserstoff nicht wieder zu verstromen, sondern ihn direkt an Abnehmer in der Modellregion zu vertreiben. Denkbar sind beispielsweise Wasserstoffzüge, Wasserstofftankstellen oder Abnehmer aus dem Mobilitätssektor und der Industrie. Innovationskraft beweist das Projekt durch eine optimierte Betriebsführung. Diese trägt positiv zur Netzdienlichkeit vorrangig im Stromnetz bei, indem sie sicherstellt, dass mit Hilfe von präzisen Prognosen die Verfügbarkeit von Grünstrom mit dem Wasserstoffbedarf – sektorübergreifend – korreliert. Das sorgt auch für eine effiziente Nutzung der Versorgungsnetze – ebenfalls eine wichtige Voraussetzung für eine ökologisch und ökonomisch ausgerichtete und optimierte Wasserstoff-Infrastruktur.

Das Know-how des Konsortiums aus Versorgern und Netzbetreibern, Industriepartnern und Hochschulen in der Region ermöglicht, dass modelltheoretische Ansätze Hand in Hand mit der Umsetzung konkreter Anwendungsfälle gehen. Dadurch entsteht ein umfassender Blick auf reale Einsatzfelder des Energieträgers Wasserstoff. Nicht zuletzt der Blick auf die Einsatzmöglichkeiten von H2 in bestehenden oder neuen Leitungsnetzen versprechen wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung zukunftsfähiger Wasserstroff-Infrastrukturen.

(Quelle: swt/2021)