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GuD Herne erzeugt ersten Strom

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Autor: Elisabeth Terplan

Das neue Gas- und Dampfturbinenkraftwerk von STEAG in Herne hat einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Inbetriebnahme im Frühsommer dieses Jahres erreicht: In den vergangenen Tagen wurde das Kraftwerk mit dem Stromnetz synchronisiert und hat erstmals Strom ins Netz eingespeist. Die schrittweise Inbetriebsetzung und die dafür notwendige Erprobung werden in den kommenden Tagen bei schrittweise steigender Leistung fortgesetzt.

Nach der Inbetriebnahme der Erdgasversorgung im September 2021 wurde die Gasturbine des neuen Kraftwerks bereits Ende Dezember 2021 erstmals gezündet. „Alles verlief wie geplant, sodass Netzsynchronisation und erste Stromeinspeisung ins Netz die logischen nächsten Schritte waren“, sagt Kai Braekler, der den Kraftwerksneubau bei STEAG als Projektleiter verantwortet. Am 19.Januar haben wir 260 Megawatt (MW) erreicht – das entspricht etwa 40 Prozent der Maximalleistung. Dabei findet in diesen Tagen das Ausblasen und Reinigen der Dampfleitungen statt.

Wenn dies geschehen ist, wird schließlich auch die Wärmeauskopplung des GuD-Kraftwerks Herne probeweise in Betrieb genommen. „Dies ist für Februar geplant, einem der statistisch kältesten Monate des Jahres mit entsprechend hohem Wärmebedarf“, so Kai Braekler. Nach Inbetriebnahme wird das GuD-Kraftwerk Herne nicht nur Strom, sondern in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) auch Wärme produzieren. Deren Menge reicht künftig aus, um bis zu 275.000 Haushalte im Ruhrgebiet klimaschonend mit Fernwärme zu versorgen.

Mit der Umstellung der Strom- und Wärmeerzeugung von Steinkohle auf Erdgas verbessert sich die Emissionsbilanz am Standort Herne deutlich. „Wir sparen künftig mindestens 50 % an CO2-Emissionen dauerhaft ein“, berichtet Dr. Ralf Schiele, der in der STEAG-Geschäftsführung die Bereiche Markt und Technik verantwortet. Möglich werde das aus zwei Gründen: „Erstens setzt Erdgas im Vergleich zur Steinkohle beim Verbrennen weniger CO2 frei. Und zweitens hat sich die Effizienz der neuen Anlage gerade bei gleichzeitiger Erzeugung von Strom und Wärme gegenüber dem Steinkohleblock Herne 4 noch einmal enorm verbessert“, so Ralf Schiele.

Das neue Kraftwerk kann bereits heute bis zu 15 % Wasserstoff mitverbrennen, wenn er dem Erdgasnetz beigemischt wird. Perspektivisch ist nach erfolgreichem Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft auch eine technische Ertüchtigung der Anlage möglich, um diese komplett auf eine Wasserstoffbefeuerung umzustellen.

(Quelle: STEAG/2022)