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Großanlagen für den Import von Wasserstoff im Hafen von Amsterdam

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Autor: Elisabeth Terplan

Das niederländische Tanklager-Unternehmen Evos, der deutsche LOHC-Pionier Hydrogenious und der Port of Amsterdam haben zu Beginn der European Hydrogen Week einen neuen Meilenstein ihrer Zusammenarbeit angekündigt. Die drei Partner haben eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) unterzeichnet, in der sie ihren Plan bekräftigen, gemeinsam Großanlagen für den Import von Wasserstoff am Hafen von Amsterdam zu realisieren. Dies umfasst eine LOHC-Dehydrierungsanlage mit einer Freisetzungs-Kapazität von bis zu 100 – 500 Tonnen Wasserstoff pro Tag sowie die dazugehörigen Lager- und Umschlag-Einrichtungen. Alle drei Parteien sind Gründungsmitglieder der H2A-Plattform, einer Initiative, die sich auf die Entwicklung von Lieferketten für die Einfuhr von grünem Wasserstoff über den Amsterdamer Hafen fokussiert.

Die Schaffung eines LOHC-Importterminals sowie einer Anlage zur kontinuierlichen, großvolumigen Freisetzung des Wasserstoffs sind wichtige Ergänzungen zu den weiteren geplanten Aktivitäten im Hafen. Dazu gehören die Entwicklung des regionalen und nationalen Backbones sowie verschiedene Projekte zur Wasserstoffproduktion im Bereich des Nordseekanals. Die nächste Phase dieser Initiative wird sich auf die Untersuchung der räumlichen, infrastrukturellen und finanziellen Voraussetzungen für die Einrichtung des Terminals in den nächsten Jahren konzentrieren. Ziel ist es, erste Anlagen für die Lieferung des Wasserstoffs an lokale Abnehmer vor 2028 in Betrieb zu nehmen, mit der Perspektive eines weiteren Ausbaus. Insgesamt wird das LOHC-Volumen mindestens 1 Million Tonnen pro Jahr betragen.

Nach einer abgeschlossenen Machbarkeitsstudie über verschiedene flüssige Wasserstoffträger gehen Evos, Hydrogenious und der Port of Amsterdam nun den nächsten Schritt, in dem sie die einzigartige LOHC-Technologie von Hydrogenious in der Praxis einsetzen. Die Studie hatte bestätigt, dass die LOHC-Technologie eine überzeugende Lösung für den Amsterdamer Hafen darstellt, da sie mit der bestehenden Infrastruktur kompatibel ist. Die Terminals von Evos Amsterdam müssen nur geringfügig modifiziert werden, um das LOHC im Hafen und darüber hinaus zu lagern und zu verteilen.

Das von Hydrogenious als Wasserstoffträger verwendete Thermalöl Benzyltoluol (LOHC-BT) hat sich in der Industrie bereits als Wärmeträger bewährt und besitzt aufgrund seiner Eigenschaften als schwer entflammbarer und nicht explosiver Wasserstoffträger mit hoher volumetrischer Energiedichte ideale Voraussetzungen für die sichere Handhabung in Häfen. Es kann in der bestehenden Infrastruktur bei Umgebungsdruck und -temperatur wie ein konventioneller flüssiger Brennstoff gehandhabt werden. Nach der Dehydrierung kann es viele hundert Mal wiederverwendet werden, um erneut Wasserstoff zu binden und zu transportieren.

(Quelle: Hydrogenious/2022)