Der Aufbau des ersten öffentlichen Wasserstoffnetzes wird konsequent vorbereitet. Für eine Erdgasleitung in Lingen, die auf Wasserstoff umgestellt werden soll, hat der Gasfernleitungsnetzbetreiber Nowega jetzt mit weiteren wichtigen Messungen die Grundlage für die Weiterentwicklung gelegt. Ein Sachverständiger hatte schon im vergangenen Jahr die grundsätzliche Eignung der Leitung für den Transport von Wasserstoff bestätigt. Mit vier weiteren Mitgliedsunternehmen der Initiative GET H2 will Nowega eine Wasserstoffinfrastruktur zwischen Lingen und Gelsenkirchen aufbauen, die zügig weiter wachsen soll. Das rund 130 km lange Netz soll die Erzeugung von grünem Wasserstoff bei RWE in Lingen mit der Abnahme in der bp Raffinerie Gelsenkirchen verbinden.
2024 soll das Projekt GET H2 Nukleus betriebsbereit sein. Doch insbesondere bei der Novelle des Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) gibt es noch entscheidenden Änderungsbedarf. Für die Realisierung der gesamten Wertschöpfungskette sind Fördermittel beantragt. Die Unterstützung vor Ort ist GET H2 sicher. Der Landkreis Emsland, die Stadt Lingen und die Stadtwerke Lingen gehören ebenfalls zu den Partnern der Initiative.
Bei der so genannten Inspektionsmolchung wurde der Zustand der Leitung über eine Länge von rund 11 km detailgenau erfasst. Die im konkreten Fall durchgeführte Art der Inspektionsmessung kommt bei Gasleitungen nur selten zum Einsatz. Die Daten, die Nowega im Rahmen dieser Inspektion gesammelt hat, sind daher grundsätzlich für alle Gasnetzbetreiber interessant, die sich mit dem Thema Wasserstoff befassen.
Die sogenannte Marktraumumstellung von L- auf H-Gas macht auch die Umstellung erster Leitungen auf den Transport von Wasserstoff möglich. Das Projekt GET H2 Nukleus ist Teil des deutschen H2-Startnetzes, bei dem bis 2030 rund 1.200 km Wasserstoffleitungen entstehen sollen, 1.100 davon durch Umstellung bestehender Leitungen wie in Lingen.
(Quelle: Nowega/2021)