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Gasunie nimmt neue Gasleitung in Richtung Wolfsburg in Betrieb

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Autor: Elisabeth Terplan

Nach rund zwölfmonatiger Bauzeit ist Niedersachsens aktuell wichtigstes Neubauprojekt im Bereich Gasinfrastruktur betriebsbereit. Die Arbeiten mit einem Investitionsvolumen von rund 80 Mio € konnten innerhalb des vorgesehenen Zeit- und Finanzrahmen abgeschlossen werden. Die 33 km lange Gasleitung, die  von der Station Walle (Stadt Braunschweig) nach Wolfsburg verläuft, dient zur Belieferung der neuerrichteten VW Heizkraftwerke, die das VW Werk und die Stadt Wolfsburg mit Elektrizität und Wärme versorgen. Der Brennstoffwechsel von Kohle auf Erdgas senkt die CO2-Emissionen nachhaltig. Die neue Gasleitung ist auch für die Zukunft konzipiert, denn sie wurde beim Bau bereits für den Transport von Wasserstoff für die industrielle Anwendung oder alternative erneuerbare Energieträger ausgelegt.

Mit der technischen Inbetriebnahme der neuen Gasleitung gehen rund einjährige Bauarbeiten zu Ende. Das Genehmigungsverfahren hatten die zuständigen Behörden im April 2018 offiziell gestartet. Das Projekt war stark geprägt durch die technischen Herausforderungen in der durch zahlreiche Infrastrukturen und natürliche Hindernisse im Raum Braunschweig-Wolfsburg geprägten dichtbesiedelten Industrieregion. Hierauf musste beim Bau der Leitung Rücksicht genommen werden. Insgesamt 16 Trassenabschnitte konnten nicht in offener Bauweise verlegt werden, da hier insbesondere Verkehrsinfrastrukturen wie die Autobahnen A 2 und A 39, ICE-Bahnstrecken sowie der Elbe-Seitenkanal aber auch die Schunter oder große Naturschutzgebiete gekreuzt wurden.

Insgesamt 3.220 Rohre wurden verlegt, das Standard-Rohr mit einer Länge von 18 m, einem Gewicht von 2 t und einem Durchmesser von 40 cm. 3.762 Nähte wurden geschweißt, hierfür waren Spezialfirmen im Einsatz.

Bis zum vollständigen Abschluss des Projektes stehen noch weitere Arbeiten an: Die Rekultivierung der verbliebenen Arbeitsstreifenflächen wird voraussichtlich bis zum Frühsommer 2022 andauern. Etwa zwei Drittel der Trasse wurden im vergangenen Jahr bereits wieder hergestellt und in die Zuständigkeit der Bewirtschafter zurückgegeben, bevor die Arbeiten aufgrund des Einsetzens der Schlechtwetterperiode gänzlich unterbrochen werden mussten. Eine fachgerechte Rekultivierung der zum Teil verdichtungsempfindlichen Böden ist nur bei geeigneten Untergrundverhältnissen und Witterungslage möglich. Daher wird nun abgewartet, bis sich das Wetter wieder für Bautätigkeiten anbietet. Im Winter 2022/23 erfolgt dann abschließend die Wiederbegrünung der Leitungstrasse.

(Quelle: Gasunie/2022)