Eine Spiegelung hat dabei die im brandenburgischen Forst gelegene 700 Nm3/h-starke Eigenbetriebsanlage der EnviTec Biogas erfahren. Bereits seit September 2014 liefert die Anlage rund 60.000 MWh grüne Energie. Seit Dezember 2024 produziert die erweiterte Anlage nun die doppelte Menge.
„Hierzu wurde ein neues Technikgebäude mit zwei Anmischlinien errichtet, die Separation umgebaut und eine Presskuchenlagerhalle mit Abluftreinigung sowie ein neuer Konzentratspeicher erstellt“, erklärt Frank Hinken, Geschäftsführer der Eigenbetriebsgesellschaft Forst.
Des Weiteren wurde eine Halle zur Lagerung des Hühnertrockenkots sowie ein biomethanbetriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) errichtet, dessen Strom und Wärme mit zur Eigenversorgung beträgt. Die Wärme wird hauptsächlich für die sechs Fermenter mit je 5.800 m³ Volumen, für die Hallen und das neue Verwaltungsgebäude genutzt. Zur Lagerung des Effluents aus der Separation wurde ein anliegendes Grundstück erworben, auf dem insgesamt drei Wirtschaftsdüngerbehälter mit je 15.638 m³ Volumen entstanden sind.
„Neben der Verdoppelung der Gasaufbereitung lag das Hauptaugenmerk der Baumaßnahmen auch auf dem Zubau einer CO2-Verflüssigungsanlage inklusive neuer Halle.“, sagt Hinken. Die nun jährlich in Forst produzierten ca. 16.000 t LCO2 in Lebensmittelqualität werden, wie schon in Güstrow, durch den EnviTec-Kunden Carbo Kohlensäurewerke GmbH & Co KG abgenommen.
Neben Forst ist auch die Erweiterung des Eigenbetriebs in Friedland, Mecklenburg-Vorpommern, abgeschlossen. Hier wurden über die vergangenen zwölf Monate sechs neue Behälter, eine 433 Nm3/h-EnviThan-Anlage, Technikgebäude sowie eine Dosieranlage errichtet. Der bereits 2007 in Betrieb genommene Standort produziert durch die Erweiterungsmaßnahmen zusätzlich 43 GWh Biomethan pro Jahr, die für den Einsatz im Kraftstoffbereich zur Verfügung stehen.
Das hohe Investitionsvolumen in den Eigenbetrieb ist für Deutschlands größten Biogasproduzenten und den Biogasmarkt ein echtes Win-Win. „Zum einen verzeichnen wir in unserem Eigenbetrieb seit Jahren ein gesundes Wachstum, zum anderen ist die Nachfrage nach Biomethan und LCO2 stark gestiegen“, resümiert Olaf von Lehmden, CEO des niedersächsischen Mittelständlers, die strategische Entscheidung zum Ausbau.