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Bau der Klärschlamm-Anlage hat in Hürth-Knapsack begonnen

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Autor: Elisabeth Terplan

Der Bau der Klärschlamm-Monoverbrennungs-Anlage am Knapsacker Hügel hat begonnen – mit dem symbolischen ersten Spatenstich durch Landrat Frank Rock, RWE Power-Vorstand Lars Kulik und RWE-Betriebsrat Patrick Maier. Ab 2026 sollen in der Anlage jährlich bis zu 180.000 Tonnen kommunaler Klärschlamm thermisch verwertet werden. Das Projekt sichert der Region die langfristige Entsorgung der Klärschlämme aus ihren Kläranlagen.

Die neue Anlage braucht keine Braunkohle mehr, die der Verbrennung des Klärschlamms die nötige Heizenergie liefert. Der Klärschlamm kann allein verwertet werden, weil er in der Anlage selbst mit der erzeugten Wärme vorgetrocknet wird.  Die Überschussenergie der Anlage wird in Form von „grüner“ Wärme den benachbarten Industriepartnern und den Stadtwerken Hürth geliefert.

Der Standort liegt weitab von Wohnbebauung und ist ideal ans Autobahnnetz angebunden, so dass keine Transporte durch die Stadt Hürth erfolgen. Gleichzeitig ist er sehr gut in die industrielle Infrastruktur des Standorts integriert, über die RWE Power seit vielen Jahren Kunden mit Fernwärme und Prozessdampf versorgt.

Die Anlage ist mit einer mehrstufigen Rauchgasreinigung ausgestattet. Geruch und Lärm sind nicht zu erwarten, da die Anlage komplett eingehaust ist; der Annahmebereich verfügt über ein Schleusen- und Abluftsystem. RWE Power errichtet zunächst einen Strang der auf zwei unabhängig voneinander betreibbaren Linien angelegten Anlage. Die Entscheidung über den Bau des zweiten Strangs ist für Anfang 2024 vorgesehen.

Die CO2-neutrale Monoverbrennung löst in absehbarer Zeit die heutige Mitverbrennung ab. Ursache ist der gesetzliche, schrittweise umzusetzende Kohleausstieg. Er verbietet den Einsatz von Kohle als Energieträger ab 2030. Durch die Mitverbrennung in Braunkohle gefeuerten Kraftwerken verwertet RWE Power zurzeit bis zu 900.000 t Klärschlamm pro Jahr. Das Projekt bietet gleichzeitig die technischen Voraussetzungen, um die ab 2029 gesetzlich vorgeschriebene  Phosphorrückgewinnung zu gewährleisten.

Die Umsetzung weiterer Projekte am Knapsacker Hügel, wie zum Beispiel eine CO2-Abscheidung und -Verflüssigung, wird zurzeit geprüft.

 

(Quelle: RWE/2023)