Der Bericht , der einen umfassenden Überblick über die Marktentwicklungen im Jahr 2024 und einen Ausblick für 2025 bietet, stellt fest, dass sich die Märkte im vergangenen Jahr in Richtung einer allmählichen Neuausrichtung bewegten, nachdem es infolge der groß angelegten Invasion Russlands in der Ukraine im Februar 2022 zu einem Angebotsschock gekommen war. Dennoch ist die globale Gasbilanz nach wie vor fragil, was die Notwendigkeit einer stärkeren internationalen Zusammenarbeit zur Verbesserung der Gasversorgungssicherheit unterstreicht.
Angetrieben von den schnell wachsenden Märkten in Asien stieg die globale Gasnachfrage bis 2024 um 2,8 % oder 115 Milliarden Kubikmeter – deutlich mehr als die durchschnittliche Wachstumsrate von 2 % zwischen 2010 und 2020. Gleichzeitig sorgte das unterdurchschnittliche Wachstum der Produktion von Flüssigerdgas (LNG) für knappes Angebot, während extreme Wetterereignisse die Marktbelastungen noch verstärkten. Laut dem Bericht wird erwartet, dass diese Dynamik bis 2025 anhält, bevor eine Welle neuer LNG-Exportkapazitäten unter Führung der USA und Katars in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts ans Netz gehen soll.
Geopolitische Spannungen haben die Preisvolatilität auf den Gasmärkten weiter angeheizt. Obwohl die Einstellung des russischen Gastransits durch die Ukraine am 1. Januar 2025 kein unmittelbares Risiko für die Versorgungssicherheit der Europäischen Union darstellt, könnte sie den europäischen LNG-Importbedarf erhöhen und die globalen Marktgrundlagen im Jahr 2025 weiter verschärfen, heißt es in dem Bericht. Er warnt, dass die Verletzlichkeit Moldawiens deutlich größer sei als die der EU, was eine enge Abstimmung zwischen Moldawien und seinen regionalen und internationalen Partnern erfordere, um die Energieversorgungssicherheit über den Winter hinweg zu gewährleisten.
Aufgrund der angespannteren Marktbedingungen wird das Wachstum der globalen Gasnachfrage in diesem Jahr voraussichtlich auf unter 2 % sinken. Wie schon im Jahr 2024 wird das Wachstum vor allem von den Märkten in Asien getragen, wobei die Region voraussichtlich mehr als die Hälfte des Anstiegs der globalen Gasnachfrage ausmachen wird.
„Die Fundamentaldaten des Gasmarktes haben sich im letzten Jahr verbessert, aber derzeit erleben wir aufgrund steigender Nachfrage und gedämpftem Wachstum der LNG-Kapazitäten immer noch erhebliche Engpässe. Die erhöhte geopolitische Unsicherheit verstärkt die Risiken“, sagte Keisuke Sadamori , Direktor für Energiemärkte und -sicherheit der IEA. „Auch wenn die internationale Zusammenarbeit bei der Gasversorgungssicherheit seit Beginn der jüngsten Energiekrise zugenommen hat, sind größere Anstrengungen seitens verantwortungsbewusster Produzenten und Verbraucher erforderlich, die ihre gemeinsamen Anstrengungen verstärken sollten, um die Architektur für eine sichere und zuverlässige globale Gasversorgung zu stärken.“
Aufbauend auf der langjährigen Arbeit der IEA zur Gasversorgungssicherheit hat die IEA eine ständige Arbeitsgruppe für Erdgas- und nachhaltige Gassicherheit (GWP) unter der Ständigen Gruppe für Notfallfragen eingerichtet, die den Daten- und Informationsaustausch zwischen ihren Mitgliedern erleichtern und den Dialog zwischen Produzenten und Verbrauchern fördern soll. Im April 2025 wird die IEA einen internationalen Gipfel zur Zukunft der Energiesicherheit einberufen , der von der britischen Regierung ausgerichtet wird. Der Gipfel wird sich mit traditionellen und neuen Risiken im Zusammenhang mit der Energiesicherheit, darunter auch für Erdgas, befassen.
(Quelle: IEA)
