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Studie: Effekte der Windenergiekrise auf die Klimaschutzziele

Deutschland läuft Gefahr das im Klimaschutzprogramm der Bundesregierung angestrebte Ziel, bis 2030 mind. 65 % seines Stroms aus erneuerbaren Energien zu erzeugen, deutlich zu verfehlen. Hauptgrund für die sich öffnende Ökostromlücke ist der aktuelle Einbruch beim Zubau von Windenergieanlagen an Land. Die Kurzstudie der Agora Energiewende und Wattsight GmbH untersucht die Auswirkungen der Windkraftkrise.

von | 31.03.20

Bis 2030 soll der Strombedraf zu 65 % aus erneuerbaren Energien stammen. Der Ausbau der Windenergie an Land stagniert momentan. Der Zubau von Windkraftanlagen an Land ist in den letzten beiden Jahren von über fünf auf nur noch ein Gigawatt gesunken. Damit droht eine Ökostromlücke. Die Ergebnisse der Studie sind eindeutig: Greift die Politik nicht schnell und entschlossen ein, wird das Ziel von 65 % erneuerbarer Energien zur Deckung des Strombedarfs weit verfehlt.

Die Ergebnisse der Studie im Überblick

Weil der Ausbau der Windenergie an Land aktuell kollabiert, droht eine große Ökostromlücke: Erneuerbare Energien decken 2030 bei Fortschreibung der aktuellen Trends nur etwa 55 % des Strombedarfs. Hierbei wurde bereits unterstellt, dass die Solarenergie weiterhin mit vier Gigawatt pro Jahr und Offshore-Windenergie auf 20 Gigawatt bis 2030 zugebaut wird. Das 65-%-Erneuerbaren-Ziel für 2030 rückt so in weite Ferne.
Weniger Ökostrom und mehr Strom aus fossilen Energieträgern führen zu höheren Industriestrompreisen und höheren CO₂-Emissionen. Bei nur 55 % Erneuerbaren-Anteil steigen die Börsenstrompreise im Jahr 2030 um etwa € 5 bis 10 je Megawattstunde und die Emissionen um etwa 5 bis 20 Mio. Tonnen CO₂.
Um die Ökostromlücke zu schließen, muss die Offshore-Windkraftleistung bis 2030 auf mindestens 25 Gigawatt steigen, Onshore-Windkraft wieder um mindestens 4 Gigawatt pro Jahr zugebaut und/oder eine Solaroffensive auf 10 Gigawatt pro Jahr gestartet werden. Bei gleichbleibendem Stromverbrauch sind für das 65-%-Ziel zwei der drei genannten Zubaupfade für Offshore-Windkraft, Onshore-Windkraft und Solarenergie nötig. Geht man für 2030 von einem höheren Stromverbrauch aus – wegen zunehmender Elektromobilität, mehr Wärmepumpen, Wasserstoffgewinnung und zusätzlichem Ökostrombedarf in der energieintensiven Industrie –, müssen alle drei Maßnahmen umgesetzt werden.
Die Zubaukrise der Windenergie muss rasch politisch gelöst werden, andernfalls droht auch der Energiewende insgesamt schwerer Schaden. Hierzu gehört ein Maßnahmenpaket, das durch geeignete und einheitliche Planungsverfahren für ausreichend Flächen zur Errichtung von Windenergie an Land sorgt und Genehmigungsverfahren beschleunigt. Auch bei Offshore-Windkraft müssen jetzt rasch die Weichen für höhere Zubaumengen bis 2030 gestellt werden.
Die komplette Studie finden Sie hier.
(Quelle: Agora Energiewende und Wattsight)

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