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Bayern stellt eigene Wasserstoffstrategie vor

Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger hat die Bayerische Wasserstoffstrategie vorgestellt. Danach will sich der Freistaat zu einem weltweiten H2-Technologieführer entwickeln.

von | 29.05.20

Wasserstoff und bayerische Innovationskraft sollen im Verbund Wohlstand sichern und zugleich den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger voranbringen. Angestrebt werde dabei eine Arbeitsteilung zwischen dem Technologieland Bayern und Regionen, die grünen Wasserstoff produzieren. „Wir wollen die weltweit führenden Wasserstofftechnologien entwickeln. Unsere künftigen Partner nutzen dann unsere Innovationen dank nahezu unbegrenzt verfügbarer erneuerbarer Energien wie Sonne und Wind für die Erzeugung, den Transport sowie die Verwendung von grünem Wasserstoff“, erläuterte Aiwanger.
Im vergangenen Jahr hat Bayern bereits wichtige Weichen gestellt. Im September 2019 gründete die Staatsregierung das Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) und rief das Bayerische Wasserstoffbündnis mit mittlerweile über 30 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden ins Leben. 
Gleichzeitig legt Bayern mit einer Reihe von neuen Forschungsprojekten die Basis für Wasserstoffinnovationen – z. B. für leistungsfähigere Brennstoffzellen für schwere Fahrzeuge oder zur Herstellung von Wasserstoff aus Rest- und Abfallstoffen.

Säulen der bayerischen Wasserstoffstrategie

Aufbauend auf Bayerns Hightech-Stärken gliedert sich die strategische Ausrichtung in drei Säulen:

  1. Innovation und Technologieführerschaft wird angestrebt, um weltweite Marktpotentiale zu erschließen und auszubauen. Kern ist eine Forschungsoffensive „H2 Hightech Bayern“, mit der die Wasserstoffforschung durch eine Neuausrichtung und Bündelung der bayernweit vorhandenen Kompetenzen gestärkt wird.
  2. Industrielle Skalierung und Wirtschaftlichkeit soll beschleunigt werden. Mit Entwicklungs-, Test- und Anwendereinrichtungen werden innovative bayerische Unternehmen und Forschungsorganisationen die industrielle Entwicklung vorantreiben. Bayerns schlagkräftige Zulieferindustrie bietet hierfür beste Voraussetzungen.
  3. Ziel ist es, Wasserstoffanwendungen in Verkehr und Industrie sowie den Ausbau der H2-Infrastruktur beschleunigt voranzutreiben. Als Basis sollen in den nächsten Jahren bayernweit 100 H2-Tankstellen errichtet werden. Dafür hat das Wirtschaftsministerium im Rahmen der Hightech-Agenda ein Förderprogramm in Höhe von 50 Millionen Euro aufgelegt. Gefördert wird die Errichtung öffentlicher und betrieblicher H2-Tankstellen für Brennstoffzellen-Busse und Lkw/Nutzfahrzeuge.

Zur Marktaktivierung wird die Staatsregierung zudem kombiniert Elektrolyseanlagen und Brennstoffzellenfahrzeuge wie Busse und Nutzfahrzeuge/Lkw fördern. Damit sollen vor allem neue Wertschöpfungsmöglichkeiten für Tankstellen-Standorte in der breiten Fläche geschaffen werden: an kommunalen Betriebshöfen, bei Stadtwerken, für Fuhrpark- und Omnibusunternehmen. Zudem soll 2021 die weltweit erste LOHC-Tankstelle in Erlangen den Betrieb aufnehmen.Noch in diesem Jahr wird erstmals innovative bayerische Brennstoffzellen-Technologie in einem umgebauten Lkw-Prototypen auf Bayerns Straßen fahren.
Das H2.B in Nürnberg wird auf Basis der Strategie eine "Wasserstoff Roadmap Bayern" für die Zeit bis 2025 erarbeiten. Mit diesem konkreten Fahrplan entwickeln die Experten die Ziele und Maßnahmen der Bayerischen Wasserstoffstrategie durch Monitoring und Begutachtung der Marktentwicklung unterstützend fort.
>>Zur Bayerischen Wasserstoffstrategie (Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie)

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