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Uniper und thyssenkrupp Uhde planen Ammoniak-Cracker für Wasserstoffwirtschaft

thyssenkrupp Uhde und Uniper gehen eine strategische Partnerschaft ein, um den großtechnischen Ammoniak-Cracker für den globalen Wasserstoffhandel zur industriellen Reife zu bringen:

von | 30.05.25

Drohnenaufnahme Scholven Quelle Uniper

In einem Ammoniak-Cracker wird Ammoniak bei hoher Temperatur katalytisch in seine Bestandteile Wasserstoff und Stickstoff zerlegt und anschließend in einer Aufreinigung reiner Wasserstoff erzeugt. Gemeinsam wird hierfür im ersten Schritt eine Demonstrationsanlage mit einer Kapazität von 28 t Ammoniak pro Tag am Uniper-Standort Gelsenkirchen-Scholven errichtet. Die Anlage wird eine der ersten ihrer Art weltweit sein und soll u. a. als Grundlage für das geplante Wasserstoff-Importterminal in Wilhelmshaven dienen, wo die Technologie großindustriell in einem zweiten Schritt zur Anwendung kommen soll.

Ziel der Zusammenarbeit ist es, importierten Ammoniak im industriellen Maßstab in Wasserstoff umzuwandeln und für verschiedenste Branchen wie Energie, Stahl oder Chemie verfügbar zu machen. Die Kooperation markiert einen wichtigen Schritt zur Stärkung der Energiesicherheit und zur nachhaltigen Transformation energieintensiver Industrien. Die Nutzung von Ammoniak als Transport- und Speichermedium ermöglicht es, grünen oder kohlenstoffarmen Wasserstoff aus weltweiten Produktionsstandorten in großen Mengen kostengünstig bereitzustellen – eine Voraussetzung für den erfolgreichen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft.

Das Projekt wird durch Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt, um innovative Komponenten der Demonstrationsanlage am Standort Scholven zu realisieren. Die Anlage dient dazu, Erkenntnisse für den späteren Bau einer kommerziellen Großanlage zu gewinnen. Beide Unternehmen bringen darüber hinaus signifikante Eigenmittel ein.

Die Technologie des Ammoniak-Crackings gilt als fehlendes Element für eine funktionierende globale Wasserstoffinfrastruktur. Da Ammoniak eine deutlich höhere volumenbezogene Energiedichte besitzt und einfacher zu transportieren ist als reiner Wasserstoff, eignet er sich ideal als Trägermedium. Als Grundstoff für Düngemittel wird Ammoniak bereits seit Jahrzehnten weltweit in großen Mengen gehandelt und per Schiff transportiert. Wenn kohlenstoffarmer Wasserstoff am Produktionsort direkt in Ammoniak umgewandelt wird, kann diese Infrastruktur einfach genutzt werden. Durch das Cracking kann der Wasserstoff am Zielort wieder rückgewandelt und klimafreundlich genutzt werden.

Nach erfolgreicher Entwicklung und Tests im Labormaßstab sind nun der Bau und der Betrieb des „Demo-Crackers“ wichtige Schritte zur großtechnischen Realisierung. Durch den Betrieb werden Daten gewonnen, die für die weitere Optimierung der Technologie genauso benötigt werden wie für die Skalierung auf den Industriemaßstab, um eine erste kommerzielle Anlage zu bauen.

Der Cracker wird auf Unipers Kraftwerksgelände in Gelsenkirchen-Scholven errichtet, wo neue, zukunftsfähige Projekte entstehen sollen. Alle zum Bau und Betrieb des Demo-Crackers erforderlichen behördlichen Genehmigungen liegen vor. Der Baubeginn ist erfolgt und die Inbetriebnahme ist für Ende 2026 geplant.

 

(Quelle: Uniper/Thyssenkrupp uhde/2025)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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