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Storengy Deutschland plant die Errichtung eines Wasserstoffspeichers im Raum Stade

Die Storengy Deutschland GmbH plant im Zuge des Projektes „SaltHy“ die Erweiterung ihres bestehenden Erdgasspeichers am Standort Harsefeld im Raum Stade (Niedersachsen), um neue Salzkavernen zur Untergrundspeicherung von 100 % Wasserstoff anzulegen.

von | 14.06.24

Gasspeicher Harsefeld Quelle: Storengy

14. Juni 2024 | Die Storengy Deutschland GmbH plant im Zuge des Projektes „SaltHy“ die Erweiterung ihres bestehenden Erdgasspeichers am Standort Harsefeld im Raum Stade (Niedersachsen), um neue Salzkavernen zur Untergrundspeicherung von 100 % Wasserstoff anzulegen.

Die Inbetriebnahme der ersten neuen Salzkaverne für die Speicherung von Wasserstoff ist für 2030 geplant, die zweite soll bis voraussichtlich 2034 realisiert werden. Geplant ist ein Speichervolumen von circa 7.500 t Wasserstoff je Kaverne. Das Speichervolumen einer Kaverne reicht aus, um den Bedarf eines regionalen Stahlwerks (140 t Wasserstoff pro Tag) für rund zwei Monate abzudecken. Derzeit werden am Standort Kartierungsmaßnahmen, das Detail-Engineering sowie vorbereitende Maßnahmen für den Genehmigungsprozess umgesetzt. Perspektivisch sollen auch die zwei aktuell für die Erdgasspeicherung genutzten Kavernen für die H2-Speicherung umgewidmet werden.

Der künftige Wasserstoffspeicher liegt strategisch günstig gelegen im Herzen des europäischen Wasserstoff-Kernnetzes („EU Hydrogen Backbone“) in Norddeutschland, das in Teilen bereits 2028 in Betrieb gehen soll. Damit wird der Speicher direkt mit dem europäischen Transportnetz verbunden sein.

Passend dazu wurde SaltHy von der Europäischen Union als Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse („Project of Common Interest“, kurz PCI) eingestuft. Damit wird bestätigt, dass das Projektvorhaben einen zentralen Baustein für die europäische Energiewende darstellt. Nach Verlautbarung der EU soll dadurch der Zugang zu Projektfördergeldern deutlich vereinfacht und Genehmigungsprozesse beschleunigt werden.

Notwendigkeit für den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur

Als vielseitig einsetzbarer Energieträger ist Wasserstoff ein wesentlicher Baustein für die Dekarbonisierung der Wirtschaft und das Erreichen der europäischen Klimaziele.

Für einen erfolgreichen Markthochlauf von Wasserstoff muss die Entwicklung einer umfassend angelegten Wasserstoffinfrastruktur deutlich forciert werden. Deutschland ist besonders gefordert: Im Nordwesten des Landes befinden sich energieintensive Industriecluster (beispielsweise der Stahl- und Chemieindustrie), die in Zukunft große Mengen Wasserstoff benötigen. Insbesondere hier bedarf es einer umfassenden Infrastruktur für die Anlandung, Produktion, den Transport und die Speicherung von Wasserstoff. Der langfristige Speicherbedarf für Wasserstoff übersteigt die Umrüstungspotentiale bestehender Erdgasspeicher. Ein zusätzlicher Speicherneubau ist somit notwendig. Aufgrund seiner Geologie verfügt der Norden Deutschlands über ein reiches Salzvorkommen. Kavernen werden unterirdisch im Salzgestein der Erde in etwa 1.000 bis 2.000 m Tiefe angelegt. Salzkavernen sind aufgrund ihrer natürlichen Dichtheit bestens geeignet, um Gase sicher zu bewahren.

Ohne Wasserstoff ist „netto-null“ nicht erreichbar. Um das Potenzial des Energieträgers auszuschöpfen, braucht es vor allem einen Ausbau der Transport- und Speicherinfrastruktur.

Wir werden die Versorgung mit Erdgas noch länger über die bestehenden Speicher absichern müssen. Daher brauchen wir für die Absicherung des neu entstehenden Wasserstoffmarktes den Neubau von Speichern“, betont Gunnar Assmann, Projektleiter Wasserstoffspeicherung bei Storengy Deutschland.

Energieregion Stade wird fit für Wasserstoff

Die Region Stade entwickelt sich zur H2-Drehscheibe; hier entstehen derzeit verschiedene Projekte entlang der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette. Die geographische Lage in Norddeutschland mit anliegendem Hafen, Anlieferung per Schiff und Ammoniakrektifikation machen Stade zu einem wichtigen strategischen Knotenpunkt für Handel, Logistik und industrielle Entwicklung rund um Wasserstoff. Die Region verfügt ebenso über Flächen für On- und Offshore-Windkraftanlagen, um grünen Wasserstoff lokal zu erzeugen.

Storengy Deutschland steht im engen Austausch mit verschiedensten Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um die Wasserstoffregion Stade gemeinsam zu denken und mögliche Synergien frühzeitig zu erkennen und zu nutzen. Ute Kück, Bürgermeisterin der Samtgemeinde Harsefeld bei Stade, betont:

Wasserstoffspeicher sind das fehlende Puzzlestück, um Importterminal, regionale Erzeugung mittels Elektrolyse, das Wasserstoff-Transportnetz „Hyperlink“, das Verteilnetz „Hamburg Green Energy Hub“ und Verbrauchszentren aus der energieintensiven Industrie bestmöglich zu verbinden. Speicher geben den Projekten auf Erzeuger- und Industrieseite Flexibilität und zugleich Sicherheit. Mit Storengy haben wir einen starken Partner an unserer Seite und der Samtgemeinde, der seit vielen Jahren in der Region tätig ist und die notwendige Erfahrung und Expertise im sicheren Betrieb von Gasspeichern und in der Umsetzung von hochkomplexen Industrieprojekten mitbringt. Wir freuen uns sehr, dass die Wirtschaftsregion Stade mit diesem Projekt aufgewertet wird und unsere Positionierung als H2-Drehscheibe Norddeutschlands stärkt.“

 

(Quelle: Storengy/2024)

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