Als Energiehauptstadt Europas beheimatet Essen Top-Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die ein komplettes Wasserstoff-Ökosystem abbilden. Nun bringt die Stadt diese in einem H2-Beirat zusammen. Ziel ist, die Kräfte auf höchstem Niveau zu bündeln, gemeinsam Projekte zu entwickeln und aktiv umzusetzen. Die Gründung des H2-Beirates der Stadt Essen fand coronabedingt als Online-Veranstaltung mit hochrangigen Vertreter*innen von Brenntag AG, con|energy AG, Evonik Industries AG, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Messe Essen GmbH, Open Grid Europe GmbH, RAG-Stiftung, Ruhrbahn GmbH, RWE AG, Stadtwerke Essen AG, thyssenkrupp Industrial Solutions AG, TRIMET ALUMINIUM SE und Westenergie AG statt. Im Rahmen der Gründungs-Veranstaltung wurden konkrete Projekte vorgestellt – und Essen als Sitz der Wasserstoff-Macher etabliert.
Die Gründungsmitglieder des H2-Beirates der Stadt Essen sind:
- Jörg Bergmann (Sprecher der Geschäftsführung, Open Grid Europe GmbH)
- Andre Boschem (Geschäftsführer, EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH)
- Roman Dudenhausen (Vorstand, con|energy AG)
- Michael Feller (Geschäftsführer, Ruhrbahn GmbH)
- Dr.-Ing. Klaus Görner (Wissenschaftlicher Vorstand, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.)
- Jörg Kerlen (Communication & Policy, Political Affairs & Corporate Responsibility, RWE AG)
- Christian Kohlpaintner (Vorsitzender des Vorstandes, Brenntag AG)
- Thomas Kufen (Oberbürgermeister der Stadt Essen)
- Oliver P. Kuhrt (Vorsitzender der Geschäftsführung, MESSE ESSEN GmbH)
- Sami Pelkonen (CEO, Chemicals and Process Technologies thyssenkrupp Industrial Solutions AG)
- Katherina Reiche (Vorsitzende des Vorstandes, Westenergie AG)
- Peter Schäfer (Vorstandsvorsitzender, Stadtwerke Essen AG)
- Philipp Schlüter (Vorsitzender des Vorstandes, TRIMET ALUMINIUM SE)
- Bernd Tönjes (Vorstandsvorsitzender, RAG-Stiftung)
- Thomas Wessel (Mitglied des Vorstandes, Evonik Industries AG)
Wasserstoff-Projekte in Essen: HyExpert – HyGlass – Hybrid-SOFC-System
Der H2-Beirat ist als dauerhafte Einrichtung vorgesehen und wird halbjährlich stattfinden. Bereits in der ersten Sitzung zeigten konkrete Projekte die Stadt als Sitz der H2-Macher. So ist Essen als HyExpert-Region durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ausgezeichnet worden. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wird nun ein Konzept für ein Wasserstoff-Ecosystem für emissionsfreie und nachhaltige Mobilität in Ballungsgebieten am Beispiel der Stadt Essen entwickelt. Das Konzept erfolgt am Beispiel des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Partner sind deshalb unter anderem auch die Stadtwerke Essen AG sowie die Ruhrbahn GmbH. Die Einsatzmöglichkeiten im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs erläuterte Michael Feller (Geschäftsführer, Ruhrbahn GmbH). Ein Meilenstein: Aktuell testet das Unternehmen im Essener Bedienungsgebiet einen Brennstoffzellenbus der Firma Solaris auf Zuverlässigkeit, Reichweite und technische Anforderungen.
Im Bereich der Wissenschaft ist das Gas- und Wärme-Institut Essen (GWI) als international tätiges Forschungsinstitut hervorzuheben. Das GWI mit Prof. Klaus Görner als wissenschaftlichem Vorstand bearbeitet unter anderem Fragestellungen der nationalen Wasserstoff-Strategie. Prof. Görner stellte im H2-Beirat HyGlass vor – ein Projekt, das sich mit Wasserstoffnutzung in der Glasindustrie als Möglichkeit zur Reduzierung von CO2-Emissionen und des Einsatzes erneuerbarer Gase beschäftigt. Hierzu werden verschiedene Experimente an einem Hochtemperaturofen des GWI durchgeführt. Zudem untersuchen die Forschenden mittels umfangreicher Prozesssimulationen und Standortanalysen die Wasserstoffpotenziale für die NRW-Glasindustrie. Am GWI entsteht außerdem das erste Hybrid-SOFC-System (Solid Oxide Fuel Cell) in Europa. Für dieses System zur hocheffizienten und umweltschonenden Energieerzeugung bietet das Gas- und Wärme-Institut Essen die Forschungsinfrastruktur. Die benötigte Technologie liefert die Mitsubishi Power Europe GmbH. Das Hybrid-SOFC-System soll bis März 2022 in Essen in Betrieb genommen werden.
(Quelle: OGE)