Die Anlage, entwickelt von den Münchener Wassersoff-Spezialisten der Siqens GmbH, arbeitet mit der Hochtemperatur HT-PEM Stack-Technologie. Mit dem Haßfurter Projekt, durchgeführt in Kooperation mit dem Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg (HI ERN) und dem Institut für Energietechnik (IfE) der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden, realisiert Siqens auf Basis der neuen Technologie erstmals die Gewinnung von hochreinem Wasserstoff direkt aus dem kommunalen Gasnetz.
Das Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg, eines der führenden Forschungsinstitute in Deutschland, spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung innovativer Lösungen für die Energiewende. Als Teil der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten deutschen Wissenschaftsorganisation, bringt das HI ERN wegweisende Expertise in den Bereichen erneuerbare Energien, Wasserstofftechnologien und Energiesystemintegration in das Projekt ein. Seine Forschung und Entwicklung gilt als Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft.
Bereits seit 2016 produziert Haßfurt grünen Wasserstoff aus überschüssigem Strom, der von lokalen Windkraftanlagen erzeugt wird. Mit der jetzt eingeführten Elektrochemischen Wasserstoff-Separationstechnologie (EHS) von Siqens erschließt die Stadt eine zusätzliche, nachhaltige Wasserstoffquelle – das kommunale Gasnetz. Der hochreine Wasserstoff kann direkt in Brennstoffzellen genutzt oder für andere Anwendungen gespeichert werden.
„Unser EHS-Verfahren liefert dank der HT-PEM Technologie hochreinen Wasserstoff, selbst bei verunreinigtem Gasgemisch als Träger“, erläutert Dr. Thomas Klaue, CEO der Siqens GmbH. „Unsere patentierte Technologie bietet eine kostengünstige und robuste Lösung für die Gewinnung von Wasserstoff aus lokalen Ressourcen.“
Das innovative Zusammenspiel aus lokaler Umsetzung und führender Forschungsarbeit wird nun erstmals kommerziell genutzt, wodurch Haßfurt eine Vorreiterrolle unter deutschen Stadtwerken einnimmt. Während viele Kommunen noch nach Wegen suchen, die Energiewende lokal umzusetzen, zeigt Haßfurt, wie erneuerbare Energiequellen effizient genutzt werden können, um CO2-freie Energiekonzepte in die Praxis umzusetzen.
Das Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg bringt dabei nicht nur seine herausragende technische Kompetenz ein, sondern auch seine Vision einer emissionsfreien Zukunft. Als wichtiger Treiber der Energiewende setzt es immer wieder Maßstäbe in der Entwicklung neuer Technologien, die auch international Beachtung finden.
Mit der für Anfang kommenden Jahres geplanten Aufnahme des Betriebs der HT-PEM Stacks von Siqens setzt Haßfurt erneut ein starkes Zeichen für die Innovationskraft und Umsetzungsstärke im Bereich der emissionsfreien Energieversorgung. Als Vorreiter im Einsatz grüner Technologien könnte das Beispiel der unterfränkischen Stadt bundesweit als Modellprojekt für eine nachhaltige, kommunale Energiewirtschaft dienen.