Bis zum Jahr 2026 beabsichtigt der weltweit führende Stahlhersteller ArcelorMittal am Standort Bremen den Bau einer Eisenerz-Direktreduktionsanlage und eines Elektrolichtbogenofens, um damit im ersten Ausbauschritt 1,5 Mio. t Rohstahl mit deutlich geringeren CO2-Emissionen herzustellen.
Entscheidenden Anteil am Absatzmarkt für Wasserstoff und damit am schnellen Markthochlauf der Technologie hat auch der Verkehrssektor.
Alleine durch das Projekt Clean Hydrogen Coastline ergeben sich am Stahlstandort Bremen und für die Versorgung der 12.000 Fahrzeuge ein theoretisches Absatzpotenzial von mehr als 2,2 GW Elektrolysekapazität. Für die ersten Ausbaustufen im Bereich 200 MW werden für die Erzeugung und Nutzung der Standort Bremen und für die Erzeugung und Speicherung das 20 km entfernte Huntorf in der Wesermarsch ins Auge gefasst.
Das Unternehmen swb plant zusammen mit EWE am Standort Bremen eine Elektrolyseanlage. In Huntorf betreibt EWE Erdgasspeicher. Im Rahmen des Projekts soll hier ein Kavernenspeicher auf Wasserstoff umgerüstet werden. Damit soll ausreichend Flexibilität für einen netzdienlichen Betrieb der Elektrolyse bei gleichzeitiger Versorgungssicherheit auf der Anwenderseite zur Verfügung stehen. Das Besondere des Speicherstandorts Huntorf ist seine Lage zwischen Oldenburg und Bremen. Durch bestehende Gasleitungen der EWE Netz GmbH kann der Standort Huntorf bereits kurzfristig an Oldenburg und Bremen und an das Fernleitungsnetz angebunden werden. Damit ist es möglich, bereits ab dem Jahr 2025 überregionale Speicherkapazitäten, beispielsweise für Hamburg, anzubieten.
Die Projektpartner sind sich einig, dass für eine erfolgreiche Umsetzung des Projektes auch passende regulatorische Rahmenbedingungen vorliegen müssen. Darüber hinaus erachten sie auch Fördergelder in dieser frühen Phase des Markthochlaufes der Wasserstofftechnologien als notwendig. Die Partner haben sich daher Ende Februar an der Interessensbekundung des BMWi für ein IPCEI (Important Project of Common European Interest) beteiligt. Durch bestehende Kooperationen zwischen deutschen und niederländischen Partnern kann das Projekt im Sinne eines IPCEI zu einem wichtigen Baustein einer europäischen Wasserstoffwirtschaft werden. Bei den passenden Randbedingungen kann das Projekt bereits im zweiten Quartal des nächsten Jahres starten und eine Gesamtinvestition von 1,3 Mrd. € für die Wasserstofftechnologie auslösen.
(Quelle: EWE)