Mitnetz Gas kontrolliert Gasleitungen mittels automatisierter Drohne auf Dichtheit. Der Verteilnetzbetreiber führt Testflüge über schwer zugänglichen Gebieten wie Felder und Wälder durch, um seine Gasanlagen auf Auffälligkeiten zu überprüfen. Neben der satellitengesteuerten Überwachung ist dies eine weitere Möglichkeit, eventuelle Maßnahmen schnell einzuleiten und eine sichere Gasversorgung zu gewährleisten. Das Unternehmen arbeitet dazu mit Flynex aus Leipzig und AIR-RMLD aus Kroatien zusammen.
„Wir haben dazu einen ersten Testflug in Machern bei Leipzig gestartet. Dabei flog die automatisierte Drohne über ein Wald- und Feldgebiet. Dort haben wir die Gaskonzentration mittels der Lasertechnologie gemessen. Dabei wird ein Laserstrahl zum Boden geschickt. Anhand der Reflexion erkennt das Gerät, ob eine Methankonzentration vorliegt. Die Software wertet dies automatisiert aus, um so selbstständig Auffälligkeiten zu erkennen“, sagt Jana Erdmann, Bereich Betrieb Gas.
Der Pilottest fand auf einer Länge zunächst von rund 2 km statt. Die Drohne Typs DJI MATRICE 210 flog mit einer Geschwindigkeit von zirka 15 km pro Stunde auf einer Flughöhe von ungefähr 15 bis 50 m.
„Der erste Testflug war aufschlussreich. Um weitere Erkenntnisse zu erreichen, gibt es Überlegungen, weitere Test im nächsten Jahr durchzuführen. Je nach Ergebnis prüfen wir den automatisierten Einsatz von Drohnen im Gasnetz zur Unterstützung unserer Monteure. Auffälligkeiten müssen trotzdem immer nochmal bewertet und kontrolliert werden. Denn es kann auch bei natürlichen Prozessen wie verrottendem Laub Methan entstehen und höhere Konzentrationen auftreten“, ergänzt Erdmann.
Mitnetz Gas ist per Gesetzgeber dazu verpflichtet, das Gasnetz regelmäßig auf Lecks zu untersuchen. Dazu werden rund 3.500 km Gasleitungen pro Jahr zu Fuß mit einem speziellen Messgerät überprüft.
Erst kürzlich hatte der Versorger bekannt gegeben, das Gasnetz in einem Pilottest satellitengesteuert zu überwachen. Ziel ist, einen effektiven Gesamtüberblick über Netzveränderungen zu erhalten. Kritische Bereiche werden vom Programm entsprechend gekennzeichnet und den im Netzgebiet tätigen Monteuren auf eine App direkt übertragen. Diese können dann die Anlagen in ihrem Arbeitsbereich einer direkten Kontrolle unterziehen. Ende 2021 sollen erste Erkenntnisse zur Verfügung stehen.
(Quelle: Mitnetz Gas/2021)