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Eine interaktive Wasserstoff-Datenbank wird unter Leitung von Prof. Dr. Michael Sterner an der OTH Regensburg entwickelt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Sie soll das Potenzial des Energieträgers der Zukunft aufzeigen.

Dabei handelt es sich um eine WebApp mit interaktiver Karte. Das dreijährige Projekt wird vom BMBF mit rund 700.000 € gefördert. Kooperationspartner sind der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) und renommierte Grafikdesigner und Webprogrammierer.

Vorbild für den Wasserstoffatlas ist unter anderem das COVID-19-Dashboard des Robert-Koch-Instituts. Wie auf diesem sollen ständig aktuell der Bestand aller Power-to-X-Anlagen sowie die Wertschöpfungsketten von grünem Wasserstoff in den einzelnen Regionen abrufbar sein. Wasserstoff wird gewonnen durch die Elektrolyse von Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff. Für diese Aufspaltung wird Ökostrom aus Wind- und Solarenergie benötigt. Wird der Wasserstoff über verschiedene Prozesse zu Wasserstoffderivaten wie Benzin, Diesel, Kerosin oder Ammoniak weiterverarbeitet, nennt man diese Technologien Power-to-X (PtX), wobei das X für Kraft- und Kunststoffe, Wärme, Gas oder chemische Rohstoffe steht. Der Begriff bedeutet vereinfacht gesagt die Wandlung von Ökostrom in Wasserstoff und dessen Folgeprodukte: „Elektronen zu Molekülen“. Die Wortschöpfung wurde erstmalig von Prof. Sterner in einer Studie für die Denkfabrik Agora Energiewende aus dem Jahr 2013 als Sammelbegriff aus Power-to-Gas, Power-to-Liquid und Power-to-Chemicals eingeführt.

Die Bestandsanalyse des globalen PtX-Bestandes baut auf einer seit 2012 von der Forschungsstelle Energienetze und Energiespeicher (FENES) an der OTH Regensburg gepflegten Datenbank auf. Als Leiter der Forschungsstelle sieht Prof. Michael Sterner enormes Nutzungspotenzial für den Wasserstoffatlas Deutschland: „Der Wasserstoffatlas bietet Nutzer*innen die Möglichkeit, Potenzial, Verbrauch, Kosten und Emissionsminderungen auf regionaler Ebene einzuschätzen. Damit bekommen sie ein flächendeckendes Instrument an die Hand, welches den Einstieg in konkrete technische Planungen erleichtert.“

 

(Quelle: OTH Regensburg/2021)