Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Gemeinschafts-Biogasanlage zur Vergärung von Wirtschaftsdüngern

In Heek im westlichen Münsterland baut die Bioenergie Heek-Ahle GmbH & Co. KG zurzeit eine Gemeinschafts-Biogasanlage, die vor allem Gülle und Mist vergärt. 45 landwirtschaftliche Betriebe aus dem näheren Umkreis beteiligen sich und stellen die Substrate zur Verfügung. Die FH Münster übernimmt die wissenschaftliche Begleitung des Leuchtturmprojekts, das durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert wird.

von | 31.07.24

Bau der Biomethan-Gemeinschaftsanlage in Heek, Foto: Katharina Kipp/FH Münster

Unter dem Motto „BNG – Bioenergie neu gedacht“ haben sich insgesamt 45 landwirtschaftliche Betriebe aus Heek und der näheren Umgebung zusammengeschlossen, um eine zentrale Biomethan-Gemeinschaftsanlage zu betreiben. Die Anlage dient als Modell- und Demonstrationsprojekt für die effiziente Vergärung von Gülle und Mist im Sinne des Klimaschutzes, aber auch für die Erschließung von Reststoffpotenzialen. Diese fallen auf kleinen und mittleren Höfen oft nur in geringen Mengen an, sodass der Betrieb einer eigenen Biogasanlage wirtschaftlich nicht realisierbar ist. Die Inbetriebnahme der Gemeinschaftsanlage ist für das erste Quartal 2025 geplant.

„Die Landwirte liefern aus einem Umkreis von durchschnittlich circa fünf Kilometern Substrate zur Anlage“, erklärt Prof. Dr. Elmar Brügging von der FH Münster. Die in den Substraten enthaltenen Nährstoffe bleiben im Besitz des landwirtschaftlichen Betriebes und stehen diesem nach dem Gärprozess als hochwertiger, homogenisierter und gut auszubringender Dünger wieder zur Verfügung. „Von dieser Gemeinschaftsanlage profitieren also alle“, sagt Jurek Häner aus dem Projektteam an der Hochschule. Er ist für die Begleitung des Baus und die Inbetriebnahme, die Dokumentation und die Ausarbeitung eines Substrat-Logistikkonzepts zuständig. „Aus den angelieferten Einsatzstoffen wird grünes Gas produziert, das für die Versorgung von rund 4.200 Haushalten mit jeweils vier Personen ausreicht. Meine Aufgabe ist es zu ermitteln, wie das möglichst effizient passieren kann“, erläutert der wissenschaftliche Mitarbeiter.

Häner und Brügging untersuchen das Gesamtkonzept aber auch ökonomisch und ökologisch. „Unser Ziel ist es, eine Methodik zur Bilanzierung der eingebrachten finanziellen Mittel und Substratmengen zu entwickeln“, erklärt Brügging. Dadurch soll es der Betreibergesellschaft möglich sein, die erzielten Erlöse transparent abzurechnen. Dieses Modell soll zur Nachahmung anregen. „Die Erfahrungen, die durch BNG gesammelt werden, sind nicht nur wichtig für die beteiligten landwirtschaftlichen Betriebe, sondern auch für die Biogasbranche in ganz Deutschland und die Öffentlichkeit“, so der Wissenschaftler. In den letzten Jahren seien Biogasanlagen eher zögerlich gebaut worden, sagt Brügging. „Dabei ergänzen Biogas bzw. Biomethan die volatilen erneuerbaren Energien Wind und PV als wichtiger Baustein in der Energieversorgung.“

Das Vorhaben „BNG – Bioenergie neu gedacht“ wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Das Projekt ist am 1. Juli gestartet und endet am 30. Juni 2027.

 

 

(Quelle: FNR/FH Münster/2024)

Jetzt Newsletter abonnieren

Immer das neuste in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Retrofit für kommerzielle Mikrogasturbinen erfolgreich erprobt
Retrofit für kommerzielle Mikrogasturbinen erfolgreich erprobt

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Firma Power Service Consulting (PSC) haben erstmals eine kommerzielle Mikrogasturbine für den klimaverträglichen Betrieb mit reinem Wasserstoff umgebaut. Die Testläufe nach diesem sogenannten Retrofit haben herausragend niedrige Emissionen von Stickoxiden ergeben.

mehr lesen
Projektstart BioMeSyn: Nachhaltiges Methanol aus Biogas auf dem Prüfstand
Projektstart BioMeSyn: Nachhaltiges Methanol aus Biogas auf dem Prüfstand

Das Forschungsprojekt BioMeSyn „Dezentrale Bio-Methanol-Herstellung als Substituent in der fossilen Synthesegaschemie und Wertschöpfungsalternative zur Biogasverstromung“ wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit insgesamt rund 800.000 € im Rahmen der Fördermaßnahme „Nutzung und Bau von Demonstrationsanlagen und Beispielregionen für die industrielle Bioökonomie“ gefördert und ist im September 2024 gestartet. Das Projektkonsortium (Förderkennzeichen 13BDB60030-13BDB60036) wird in den kommenden zwei Jahren das Potenzial der dezentralen Biomethanol Erzeugung als Alternative zur Verstromung von Biogas prüfen.

mehr lesen
Stapel Probeabo Gas

Sie möchten unser Magazin testen?

Bestellen Sie das kostenlose Probeheft!

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Gas + Energie kostenlos und unverbindlich zur Probe!