Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Forschungsprojekt DELYCIOUS zur Optimierung von Wasserstofferzeugungsanlagen aus erneuerbaren Energien

Ein Konsortium aus acht europäischen Partnern startete das Forschungsprojekt DELYCIOUS (Diagnostic tools for ELectrolYsers: Cost-efficient, Innovative, Open, Universal and Safe) zur Entwicklung fortschrittlicher Diagnose- und Überwachungstechnologien für Wasserelektrolyseure.

von | 31.01.25

Das Konsortium beim Kick-off-Meeting in Hamburg Foto: © Fraunhofer IWES

Das Projekt, das vom Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES koordiniert wird, bringt führende Forschungseinrichtungen und Akteure aus der Industrie aus fünf EU-Mitgliedstaaten zusammen.

Während Europa seinen Übergang zu einem erneuerbaren Energiesystem vorantreibt, wird im Net Zero Industry Act die kohlenstoffarme Wasserstoffproduktion als strategische Priorität genannt. DELYCIOUS geht wichtige Herausforderungen in der Wasserelektrolyse-Technologie an und konzentriert sich dabei auf die Verlängerung der Lebensdauer von Elektrolyseuren und die Senkung der Betriebskosten in Verbindung mit volatilen erneuerbaren Energiequellen.

DELYCIOUS Innovation und Mehrwert

Das Projekt leistet Pionierarbeit, indem es durch einen innovativen Ansatz Raman- und elektrochemische Impedanzspektroskopie mit fortschrittlicher physikalischer und datengesteuerter Modellierung verbindet. Die Entwicklung wird für die drei wichtigen Elektrolysetechnologien validiert: alkalische Elektrolyse (AEL), Protonen-Austausch-Membran-Elektrolyse (PEMEL) und Festoxid-Elektrolyse (SOEL), mit einer Demonstration an einem alkalischen Elektrolyseur mit mehr als 100 kW.

“DELYCIOUS ist ein weiterer Schritt, um die Produktion von grünem Wasserstoff effizienter und kostengünstiger zu gestalten”, sagt Aline Luxa, Koordinatorin am Fraunhofer IWES. “Die vielfältige Expertise unseres Konsortiums ermöglicht es uns, universelle Diagnosewerkzeuge zu entwickeln, die für die großflächige Einführung von Wasserelektrolyse-Technologien von entscheidender Bedeutung sein werden.”

Erwartete Auswirkungen:

  • Vertiefung der wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Elektrolyseur-Diagnostik und Fehlererkennung.
  • Aufbau von Kapazitäten durch die Ausbildung neuer Expertinnen und Experten in den Bereichen erneuerbare Energien und KI-gestützte Diagnostik.
  • Beitrag zur Weiterentwicklung der Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien in Europa und zur Integration erneuerbarer Energien.
  • Stärkung der Position Europas auf dem wachsenden Markt für Wasserstoff aus erneuerbaren Energien.
  • Beitrag zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung, insbesondere saubere Energie (SDG7), industrielle Innovation (SDG9), verantwortungsvolle Produktion und verantwortungsvoller Konsum (SDG12) und Klimaschutz (SDG13).

Strategische Rollen der Konsortium-Partner

Das Projekt bündelt komplementäres Fachwissen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg:

  • Fraunhofer IWES (Deutschland) leitet das Projekt und wird groß angelegte Validierungstests an einem AEL-Stack mit mehr als 100 kW durchführen, und nutzt dabei seine umfangreiche Testinfrastruktur des Hydrogen Lab Leuna und Expertise in der detaillierten Modellierung.
  • Air Liquide R&D (Innovation Campus Frankfurt, Deutschland) steuert seine Expertise in der Performance-Analyse und in datenbasierten Ansätzen bei, leitet die Entwicklung von Diagnosealgorithmen und führt Tests im Labormaßstab durch. Außerdem übernimmt das Unternehmen die Rolle des technischen Koordinators.
  • Die University of Twente (Niederlande) bringt ihre umfangreiche Erfahrung in der Multiskalenmodellierung sowie mit keramikbasierten elektrochemischen Komponenten ein und konzentriert sich auf die Entwicklung von multiphysikalischen Modellen für die Elektrolyseur-Diagnostik und Fehlererkennung sowie SOEL-Tests.
  • Dumarey Softronix (Italien) entwickelt fortschrittliche Regelungssysteme und innovative Softwarelösungen mit besonderem Schwerpunkt auf Diagnosestrategien und Systemoptimierung.
  • Horiba (Frankreich) ist federführend bei der Hardware-Integration und stellt sein weltweit führendes Know-how im Bereich spektroskopischer Instrumente und optischer Hochleistungskomponenten für die Prozesssteuerung zur Verfügung.
  • Stargate (Estland) bringt seine neue alkalische Elektrolyseur-Technologie und seine Expertise in elektrochemischen Charakterisierungsmethoden ein und stellt seine Systeme zur Validierung zur Verfügung.
  • SIVONIC GmbH (Deutschland) stellt spezialisierte Impedanzspektrometer zur Verfügung und sorgt für optimale Impedanzmessungen sowohl für Labor- als auch für groß angelegte Validierungstests.
  • ETA Florence (Italien) ist für die Verbreitung und Kommunikation zuständig und sorgt für eine effektive Einbindung der Interessengruppen und den Wissenstransfer.

Es wird prognostiziert, dass bis 2035 10 % der in der EU installierten Wasserelektrolysekapazität die DELYCIOUS-Technologie nutzen wird.

Zentrale Erkenntnisse aus dem Projekt-Kick-off-Meeting

Das DELYCIOUS-Projekt hat am 16. und 17. Januar 2025 erfolgreich ein Kick-off-Meeting am Fraunhofer IWES in Hamburg organisiert.

Im Mittelpunkt des ersten Tages standen die Grundlagen des Projekts, einschließlich Verwaltungsstrukturen, Qualitätssicherung und Berichterstattung. Erste Diskussionen zu Arbeitspaketen zeigten die Bedeutung effektiver Kommunikation, Verbreitungsstrategien und Datenmanagementpraktiken auf.

Am zweiten Tag wurden technische Aspekte vertieft, darunter Aktualisierungen der Prüfstandskonfigurationen, Gerätespezifikationen und Koordinierungsstrategien für den Datenaustausch bei verschiedenen Elektrolysetechnologien. Wichtige technische Meilensteine und Pläne für Ergebnisse wurden skizziert, um einen klaren Fahrplan für die Umsetzung des Projekts zu erstellen.

Das Projekt wird von der Clean Hydrogen Partnership und ihren Mitgliedern unter der GA 101192075 unterstützt. Kofinanziert von der Europäischen Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die der Autorinnen sowie Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder der Clean Hydrogen Partnership wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können dafür verantwortlich gemacht werden.

Das Projekt läuft bis Ende 2027.

 

 

(Quelle: Fraunhofer IWES/2025)

Jetzt Newsletter abonnieren

Immer das neuste in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Ein Wasserstoffreaktor für den Jülicher Campus
Ein Wasserstoffreaktor für den Jülicher Campus

Mit dem LOHC One Reactor wurde ein wichtiger Baustein auf dem Campus Jülich angeliefert, um innovative Technologien für die Energieversorgung der Zukunft zu erforschen. Damit entsteht am Forschungszentrum eine neuartige Anlage zur Speicherung von Wasserstoff. 2026 soll sie in den Forschungsbetrieb gehen.

mehr lesen
Gasbilanz für das Jahr 2024
Gasbilanz für das Jahr 2024

Gas war auch im Jahr 2024 der zweitwichtigste Energieträger Deutschlands. Damit hat sich die Rolle von gasförmigen Energieträgern weiter gefestigt, die auch in einem künftig klimaneutralen Energiesystem eine bedeutende Rolle spielen werden. Mit dem Zusammenspiel von Elektronen und Molekülen lassen sich Klimaneutralität, Versorgungssicherheit und wirtschaftliche Stärke in Einklang bringen. Schnell umsetzbare Maßnahmen sind dafür essenziell

mehr lesen
Projektförderung für “Kläreffizienter” der FAU
Projektförderung für “Kläreffizienter” der FAU

Kläranlagen sind Stromfresser. Sie verursachen 30 bis 40 % der Stromrechnung von Kommunen. Die Forschenden um Prof. Dr. Jürgen Karl von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) wollen das ändern und erforschen Maßnahmen, die Kläranlagen klimaneutral machen sollen bzw. mit denen erneuerbare Gase in den Energiemarkt eingespeist werden können. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit ca. 500.000 € gefördert.

mehr lesen
Fundament für grünen Wasserstoff aus OWL gelegt
Fundament für grünen Wasserstoff aus OWL gelegt

Der kommunale Energiedienstleister Westfalen Weser, die Stadtwerke Lichtenau GmbH und die Energiestadt Lichtenau haben eine gemeinsame Gesellschaft gegründet, um den Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft in der Region voranzutreiben.

mehr lesen
Stapel Probeabo Gas

Sie möchten unser Magazin testen?

Bestellen Sie das kostenlose Probeheft!

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Gas + Energie kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Datenschutz
gwf-gas.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
gwf-gas.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: