Ziel ist es, die Technologie zum Speichern von Wasserstoff mittels Eisen-Nuggets zur Serienreife zu entwickeln und in Form eines Speicherkraftwerks wirtschaftlich umzusetzen. Bei der symbolischen Übergabe des Fördermittelbescheids verwies Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD) auf die großen Chancen dieser Technologie für die Umstellung der Energieversorgung von Unternehmen auf erneuerbare Quellen.
Privates Engagement und staatliche Unterstützung
Der Freistaat Sachsen und die Europäische Union fördern dieses Vorhaben mit Mitteln aus der „FuE-Verbundprojektförderung 2021-2027“. Die AMBARtec AG erhält einen Zuschuss in Höhe von maximal 3,19 Mio. €. Die Förderung der TU Bergakademie Freiberg beträgt rund 659.000 €.
„Eigner und Investoren haben bereits 4 Mio. € in die Entwicklung der Technologie investiert. Im Rahmen des Verbundvorhabens werden wir zudem weitere 2 Mio. € Eigenmittel einbringen“, berichtet Uwe Pahl, technischer Vorstand von AMBARtec. „Wir freuen uns daher sehr, dass unser Engagement öffentlich wertgeschätzt wird und danken dem Freistaat Sachsen für das entgegengebrachte Vertrauen sowie die fortlaufende Unterstützung.“
Ein Wasserstoff-Speicherkraftwerk zur Abbildung des gesamten Speicherprozesses
„Gemeinsam mit dem Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen der TU Bergakademie Freiberg entwickeln wir unsere bereits praxiserprobte Speichertechnologie weiter bis zur Serienreife eines 20-Fuß-Containers für die Energie von 800 kg Wasserstoff“, erklärt Uwe Pahl. Die Kooperationsvereinbarung dafür haben AMBARtec und TU BAF nun abgeschlossen. Für den Institutsdirektor für Energieverfahrenstechnik Prof. Martin Gräbner passt die Thematik sehr gut in die Strategie “Elektrifizierung von Kohlenstoffkreislauf- und Wasserstofftechnologien” des Lehrstuhls. „Neben der wissenschaftlichen Begleitung des Pilotbetriebs steht vor allem die Modellierung der ablaufenden Prozesse im Vordergrund. Wir freuen uns, im Rahmen dieses Projektes einen Beitrag zu dieser zukunftsweisenden Technologie zu leisten“, betont Prof. Gräbner.
„Wir werden unser Wasserstoff-Speicherkraftwerk hier auf dem Areal der SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft aufbauen,“ ergänzt AMBARtec-Vorstandskollege Matthias Rudloff. Ein entsprechendes Dokument haben Uwe Pahl und Saxonia-Geschäftsführer Heiko Schwarz ebenfalls unterzeichnet. „Hier haben wir fachkompetente Partner und es ist die notwendige Infrastruktur vorhanden. Außerdem haben wir die bisherigen Prototypen hier getestet und beweisen mit dem Speicherkraftwerk die technische Machbarkeit für eine effiziente wasserstoffbasierte Speicherkapazität von mindestens 72 Stunden entsprechend dem Entwurf des Kraftwerksicherheitsgesetzes“, so Matthias Rudloff weiter.
Prinzip der Eisenoxidbasierter Wasserstoffspeicher von AMBERTec:
Der Prozess besteht aus der Reduktion und Oxidation von Eisenoxid bzw. Eisen: Bei der Speicherbeladung reduziert der zugesetzte Wasserstoff das Speichermedium Eisenoxid. Der dabei freigesetzte Dampf lässt sich in der Elektrolyse wiederverwenden. Bei der Entladung führt man am Einsatzort dem Speicher Wasserdampf zu. Dadurch findet unter Freisetzung von Wasserstoff eine Oxidation des Eisens statt.
Die Ergebnisse eines mehrmonatigen Praxistests der Demonstrationsanlage in Freiberg bestätigen die ausgezeichnete Energiebilanz des Gesamtprozesses von der Wasserstoff-Erzeugung über das Beladen des Speichers bis zum Ausspeichern des Wasserstoffs. Durch eine optimale Systemintegration einer Hochtemperaturelektrolyse (SOEC) lassen sich hier Wirkungsgrade von über 80 % erreichen.
Die Einsatzmöglichkeiten des AMBARtec-Speichers reichen von der Energiespeicherung über den sicheren Transport von Wasserstoff auch über große Entfernungen bis hin zu Wasserstoffantrieben in der Schifffahrt.