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Quartierskonzept statt Einzelversorgung

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Autor: Redaktion

Bild: © VisualServices Architektur Virtuell – Dipl.-Ing. (FH) Ralf Rieger

Bedingungen vor Ort
Die Wärme- und Kälteversorgung ist aufgrund der sehr unterschiedlichen Nutzungsarten der fünf Gebäude anspruchsvoll. Knapp 100 Wohnungen, eine Pflegeeinrichtung, Arztpraxen und 12.000 m² Bürofläche entstehen in den Neubauten in zentraler Lage in Hamburg-Bergedorf. Dazu kommen Gastronomie, Einzelhandel und Gewerbe. Rückgrat der Energieversorgung des Gebäudeensembles sind zwei Wärmenetze mit unterschiedlichen Temperaturniveaus und ein Kältenetz für die Klimatisierung.
Bestandteile, Funktion und Vorteile des Quartierskonzepts
Dr. Manfred Schüle, Geschäftsführer der enercity contracting, erklärt, dass es für die Auslegung einfacher gewesen wäre, die fünf Gebäude einzeln mit einer klassischen Wärmeversorgung und individuellen Klimaanlagen auszustatten. Doch durch die ganzheitliche Betrachtung der neu entstehenden Gebäude seien effiziente und technisch innovative Lösungen möglich geworden.
Das Herz der Energieversorgung ist ein Blockheizkraftwerk (BHKW). Es erzeugt mit Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und Wärme und nutzt somit den Brennstoff Erdgas besonders effizient. Die zwei BHKW-Module fahren saisonal abhängig wärme- oder stromgeführt. Das heißt, der Wärmebedarf der Häuser und der Strombedarf für die Kälteerzeugung geben vor, wann die beiden Gas-Motoren laufen. Sie versorgen ein Hochtemperatur-Wärmenetz mit einer Vorlauftemperatur von mehr als 60 °C. Hieraus beziehen das Wohngebäude und die Pflegeeinrichtung die Wärme für Heizung und warmes Wasser.
Ein Niedertemperatur-Wärmenetz mit einer Vorlauftemperatur von etwa 45 °C versorgt die Bürogebäude und das Medizinische Zentrum. Dieses niedrige Temperaturniveau erlaubt es, ansonsten nicht nutzbare Abwärme aus der Kälteerzeugung für die Wärmeversorgung der Nichtwohngebäude zu nutzen. Damit wird nicht nur die Effizienz der Kältemaschinen verbessert, sondern auch der Brennstoffeinsatz für die Wärmeversorgung reduziert. Die Kältemaschinen, die das Medium für das Kältenetz zur Gebäude-Klimatisierung zur Verfügung stellen, arbeiten in diesem Fall nach dem Prinzip der Wärme-Kälte-Kopplung. Daneben werden die Kältemaschinen vorrangig mit dem von den BHKW-Modulen lokal erzeugten Strom angetrieben. Der Strombezug für die Kälteerzeugung aus dem Netz der allgemeinen Versorgung wird somit weitgehend vermieden.
(Quelle: enercity Contracting Nord GmbH, Eins A Kommunikation)