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37. Oldenburger Rohrleitungsforum mit Rekordbeteiligung

Das Forum bot eine Plattform für einen interdisziplinären Austausch über Technologien, digitale Prozesse und praxisnahe Ansätze und erzielte damit eine Rekordbeteiligung. Mit 455 Ausstellern, 1.150 Tagungsteilnehmern, 120 Referenten und Moderatoren sowie rund 5.000 Besuchern war die Veranstaltung ein voller Erfolg.

von | 13.02.25

Neben rund 5.000 m² Innenfläche standen den Ausstellern ca. 3.600 m² Außenfläche zur Verfügung. Foto: iro/ Hauke-Christian Dittrich

Thematisch hat das Branchenhighlight wieder einmal den Puls der Zeit getroffen. Diskussionen und Fachvorträge haben eindrucksvoll verdeutlicht, wie entscheidend es ist, die Herausforderungen der Urbanisierung, des Klimawandels und der Digitalisierung ganzheitlich zu adressieren.

„Unsere Städte stehen mit Blick auf den Umbau unterirdischer Infrastrukturen vor vielen, sehr großen Herausforderungen, aber gemeinsam werden wir interdisziplinäre Lösungen finden, Städte zu besseren Orten zu machen“, betonte Mike Böge, Geschäftsführer des Instituts für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e.V., zum Auftakt des 37. Oldenburger Rohrleitungsforums. Dieses stand am 6. und 7. Februar unter dem Motto „Städte der Zukunft – Transformation der unterirdischen Infrastruktur“.

Bei der Transformation unserer unterirdischen Infrastruktur handelt es sich um eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit“, davon ist Böge überzeugt. „Angesichts des Klimawandels, der Energiewende und der fortschreitenden Digitalisierung müssen wir neue Lösungen entwickeln, um unsere Städte zukunftsfähig zu gestalten.“ Das diese Aufgabe ein hohes Maß an interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Praxis sowie über die Grenzen einzelner Rohrsparten hinweg erfordert, wurde in den Vorträgen am Eröffnungsabend im Sitzungssaal des ehemaligen Oldenburger Landtagsgebäudes ebenso deutlich wie auf der Pressekonferenz, in den Fachvorträgen und den vielen Gesprächen auf dem Forumsgelände.”

Netzinfrastruktur neu nutzen

Um die bestehende Infrastruktur anzupassen und weiter zu verwenden anstatt komplett neue Netze zu bauen, ist die Transformation der entscheidende Ansatz. Das bestehende Gasnetz, das derzeit zum Transport von Erdgas verwendet wird, muss genutzt werden, um die sogenannten Neuen Gasen wie Wasserstoff und seine Derivate und Biomethan sicher und effizient zu transportieren. Für Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) ist auf Transportebene das Wasserstoffkernnetz ein wichtiger erster Schritt.

„Jetzt muss es darum gehen, auch die Verteilnetzplanung zu realisieren“, so Linke. „Denn nur durch diese Infrastrukturmaßnahme können die rund zwei Millionen Industrie- und Gewerbebetriebe, etwa die Hälfte der Gaskraftwerke und knapp 20 Millionen Haushalte künftig mit Wasserstoff versorgt werden.“ Von zentraler Bedeutung sei es daher, dass Deutschland als Industrieland flächendeckend mit Wasserstoff versorgt würde.

Mehr Digitalität wagen

Aktuell erweisen sich der zunehmende Einsatz digitaler Tools, von KI und intelligenter Sensorik als wirksame Produktivitätstreiber der Branche. Bei allem Nutzen birgt die Digitalisierung allerdings auch technische und soziologische Herausforderungen. Die handelnden Akteure stehen vor der Aufgabe, Prozesse grundlegend neu zu denken und alle Beteiligten davon zu überzeugen, dass digitales Handeln entscheidend zur Steigerung von Effizienz und Nachhaltigkeit beitragen wird. Dabei dürfen jedoch die besonderen Anforderungen der Cybersicherheit nicht außer Acht gelassen werden, die aktuell oft als Hemmnis für die Digitalisierung kritischer Infrastrukturen wahrgenommen werden. Um diesen Bedenken entgegenzuwirken, sind innovative und robuste Sicherheitslösungen erforderlich, die das Vertrauen in digitale Technologien stärken und ihre sichere Implementierung ermöglichen.

Themen wie diese sorgten auf dem 37. Oldenburger Rohrleitungsforum für ausreichend Gesprächsstoff und trugen nicht zuletzt zur Rekordbeteiligung teil. Dementsprechend zogen Mike Böge und Bernd Niedringhaus, Geschäftsführung der iro GmbH Oldenburg, ein positives Fazit: „Das diesjährige Programm umfasste über 30 Themenblöcke, in denen führende Experten ihre Erfahrungen und Visionen teilten. Von der nachhaltigen Sanierung bestehender Netze über die Einführung digitaler Zwillinge bis hin zu spezifischen Themen wie Wasserstoffnetze oder die Nutzung künstlicher Intelligenz im Abwassermanagement – Ziel war es, praxisnahe Impulse für die Transformation zu geben. Das ist gelungen – in den Vortragsreihen ebenso wie in den Messehallen und auf dem Außengelände sowie auf dem „Ollnburger Gröönkohlabend“, der traditionell den ersten Veranstaltungstag beschloss.“

 

 

(Quelle: iro/2025)

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