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Aktuelle Neuentwicklungen im Fokus der 12. Pipeline Technology Conference

Vom 2. bis 4. Mai trafen sich in Berlin Vertreter der internationalen Gas-, Öl-, Wasser- und Produktpipelinebranche zur Pipeline Technology Conference (ptc).

von | 19.05.17

12th Pipeline and Technology Conference and Exhibition in Berlin on 2 May 2017. All photography: www.franknuernberger.de. +49-172.1013456.

Durch ein international besetztes Advisory Committee wurden aus den 164 Rückläufern eines Call for Papers insgesamt 80 Präsentationen in 20 technische Sessions und eine begleitende wissenschaftliche Poster Show ausgewählt. Die thematischen Schwerpunkte lagen in den Bereichen Automation, Coating, Composite Repair, Construction, Decommissioning, Inline Inspection, Integrity Management, Leak Detection, Offshore Technologies, Planning & Design, Repair, Safety, Standards & Regulations und Trenchless Technologies. Erstmals wurde die Session Safety vom DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) inhaltlich gestaltet.
Neben den bereits etablierten Schwerpunkten Betrieb und Instandsetzung fällt dem Pipelinebau auf der ptc eine zunehmend wichtige Rolle zu. Die International Pipeline & Offshore Contractors Association (IPLOCA) hielt ihr „Regional Meeting“ erstmals im Rahmen der ptc ab. Die Teilnehmer des Meetings waren am ersten Tag der ptc auch als Besucher auf die begleitende Fachausstellung eingeladen und konnten sich bei den bauspezifischen Ausstellern über neue Entwicklungen informieren.
Mit einem eigenen „Job & Career Market“ für Jobanbieter und Suchende sowie einigen neuen Ausstellern, hat die begleitende Fachausstellung an Größe gewonnen. An insgesamt 58 Ständen konnten sich die Besucher über neue Entwicklungen informieren und tiefergehende Gespräche führen. 90 % der Aussteller haben ihre Teilnahme für die kommende ptc zugesagt. Das gesamte Konferenzprogramm wurde von einer Reihe von Networking-Möglichkeiten begleitet. Bereits am Vorabend sind die Mitglieder des 43-köpfigen Advisory Committee gemeinsam mit den Rednern, Moderatoren und Ausstellern vom Veranstalter zu einer „Pre-Conference Reception“ eingeladen gewesen. Am folgenden Abend fand das durch die ROSEN Group gesponserte, traditionelle Get-together im Rahmen der Ausstellung statt. Ein besonderes Highlight war das Dinner im Wasserwerk Berlin.
Die inhaltliche Klammer der ptc bildeten zwei Panel Discussions zu Beginn und am Ende der Konferenz.
Opening Panel Discussion „New Players within Market Areas – New Opportunities for the Energy Customers?“
Die Diskussion wurde von Heinz Watzka, Chairman des ptc Advisory Committee und Senior Advisor des EITEP Institute, geleitet. Diskussionsteilnehmer waren Stephan Kamphues von Open Grid Europe / ENTSOG, Arno Büx von Fluxys, Ulrich Lissek von Nord Stream 2 und Dr. Joachim Pfeiffer, energiepolitischer Sprecher der CDU/CSU Bundestagsfraktion. Der Keynote Speaker Stephan Kamphues griff das Thema Europäischer Binnenmarkt versus deutsche Energiewende auf und gab zu bedenken, dass eine integrierte Lösung mit Strom- und Gasnetz die flexibelste Lösung sei. Die in Deutschland propagierte „all-electric-world“, also das weitgehende Ersetzen fossiler Energieträger durch Strom, sei aktuell infrastrukturell nicht umsetzbar. Erst in der Kombination der Strom- und Gasnetze lasse sich Versorgungssicherheit und ein Ausgleich der volatilen erneuerbaren Energieerzeugung realisieren. Neue Projekte wie Nord Stream 2 mit dem Partner Russland und die Trans Adriatic Pipeline TAP, die auch die neuen Vorkommen im östlichen Mittelmeer mit Europa verbinden kann, seien unabdingbar. LNG könne eine Alternative sein, jedoch müsse im Zuge der angestrebten CO2-Reduktionsziele sehr genau geprüft werden, inwiefern durch die teilweise aufwendigen Gewinnungstechniken, die Verflüssigung, den Schiffstransport und die Regasifizierung eine sehr nachteilige Umweltbilanz in Kauf genommen werden müsse. Eine aktuelle Studie zu diesem Thema wurde am letzten Konferenztag im Rahmen des „World Pipeline Outlook“ vorgestellt. Das dazugehörige Paper ist, wie auch alle anderen technischen Vorträge, online frei abrufbar.
Closing Panel Discussion „Safety and Communication”
Der Session Chair Asle Venas, DNV GL, führte in die abschließende Panel Disucssion zum Thema „Safety and Communication” mit dem Hinweis ein, dass es in Teilen der Öffentlichkeit einen wachsenden Widerstand gegen Pipelineprojekte gebe. Diskussionsteilnehmer waren Prof. Dr. Jürgen Schmidt vom Center of Safety Excellence, Erik Cornelissen von ROSEN, Michael Bellamy von PII, Dirk Strack von der Transalpinen Ölleitung und der ehemalige PHMSA Chairman Brigham McCown. Die Teilnehmer waren sich einig, dass der Energietransport über Pipelines rein statistisch gesehen die sicherste Option im Vergleich zu anderen Transportmitteln sei. Diese Zahlen alleine seien jedoch nicht ausreichend, da die Wahrnehmung von Risiken für jedes Individuum anders und nicht immer rational begründbar sei. Es gehe häufig nicht allein um Sicherheit, sondern vielmehr um eine allgemeine kritische Haltung zu fossilen Energieträgern. Deshalb sei es wichtig, auch zukünftig über Erfolgsgeschichten wie die Transalpine Pipeline mit 50 Jahren Betrieb ohne einen Zwischenfall zu berichten und in der Außendarstellung proaktiv auf die Öffentlichkeit zuzugehen. „Zero Incidence“ ist das treibende Ziel der gesamten Branche.
Nach dem Ende der ptc am Mittag des 4. Mai folgten noch Workshops und Seminare zu den Themen „Pipeline Leak Detection“ und „In-Line Inspection of Onshore and Offshore Pipelines“.
Die kommende 13. Pipeline Technology Conference wird vom 12.-14. März 2018 in Berlin durchgeführt. Sie wird im kommenden Jahr wieder parallel zur „Pipe and Sewer Conference“ und unter dem neuen Dach „Pipeline-Pipe-Sewer-Technology Conference & Exhibition“ stattfinden. Nähere Informationen zu den Beteiligungsmöglichkeiten unter: www.pipeline-conference.com.
Darüber hinaus wird es bereits vom 17. bis 19. September eine „Pipeline-Pipe-Sewer-Technology Conference & Exhibition“ mit einem starken ptc Teil in Kairo, Ägypten geben.
(Quelle: EITEP – Euro Institute for Information and Technology)

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