Entgegen des verfolgten Ziels, die Erderwärmung auf 2,0 °C zu beschränken, geht der am 08. Oktober 2018 veröffentlichte Zwischenbericht des Intergovernmental Panel On Climate Change (IPCC) davon aus, dass es nur bei einer Beschränkung der Erderwärmung um 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau möglich sein wird, Menschen vor Extremwetterlagen wie Sturm- und Wasserkatastrophen sowie Dürre- und Trockenheitsszenarien zu schützen.
Netzbetreiber vor großen Aufgaben
Die zunehmend auftretenden Dürren mit verheerenden Folgen für die deutsche Landwirtschaft und die Überflutung ganzer Ortschaften aufgrund überlasteter Kanalisationssysteme sind aktuelle Szenarien, denen man sich an der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth widmet. Denn solche Extremwetterlagen – hierin sind sich Experten einig – stellen nicht zuletzt auch Versorger und Netzbetreiber vor große Herausforderungen. Doch wie stellen sich Versorger und Netzbetreiber auf diese Veränderungen ein, wie reagieren sie auf Auswirkungen, die bereits nicht mehr vermeidbar sind? Das Leitthema des 33. Oldenburger Rohrleitungsforums greift die Fragestellungen vor dem Hintergrund der Wetterentwicklung in Mitteleuropa und in Deutschland im Jahr 2018 gezielt auf. Davon unabhängig finden in verschiedenen Vorträgen andere aktuelle Themen aus der Rohrleitungswelt Eingang in das Programm des Oldenburger Rohrleitungsforums – ebenso wie die „Diskussion im Café“ und der „Ollnburger Gröönkohlabend“ in der Weser-Ems-Halle, der den ersten Veranstaltungstag traditionsgemäß beschließt.
Der Startschuss für die 33. Auflage des Forums fällt wie in den beiden Vorjahren wieder im Sitzungssaal des ehemaligen Oldenburger Landtagsgebäudes.
Fünf Handlungsstränge
Wie gewohnt werden die Tagungsteilnehmer in Form von fünf thematischen Strängen durch das Forum begleitet. Neben „CATCH“, einem Pilotprojekt mit dem Ziel, Städte im Nordseeraum bei der Anpassung an Extremwetterereignisse zu unterstützen, werden sich die Vorträge in Strang eins u. a. mit Krisenmanagement, Planung, Bau und Betrieb von Netzen beschäftigen. Die zweite Vortragsreihe ist traditionell den Werkstoffen vorbehalten: Die verschiedenen Hersteller nutzen die Gelegenheit, neue Entwicklungen rund um leistungsfähige Rohrleitungssysteme aus Beton, Guss, Kunststoff, Stahl sowie Steinzeug vorzustellen. Beim dritten Vortragsstrang geht es u. a. ums Gas. Mit „Nord Stream 2“ steht die Vorstellung eines Super-Projektes auf dem Programm, bei dem es um die Installation einer Offshore Pipeline in der Ostsee geht. Kontrovers diskutiert wird wie immer im Rahmen der „Diskussion im Café“, die sich in diesem Jahr mit der Fragestellung, was passiert „Wenn das Erdgas aus NL zur Neige geht…“, ebenfalls dem Thema Gas widmet. Die Diskussion erfährt ihren Auftakt durch einen Impulsvortrag, der sich u. a. mit den potenziellen Handlungsoptionen der deutschen Gaswirtschaft bei der Verwendung von H-Gas und L-Gas befasst. Grabenlose Verlegetechniken stehen ebenso im Fokus der vierten Vortragsreihe wie Synergien bei Zertifikaten für den Leitungsbau. Der fünfte und letzte Vortragsstrang führt mit Beiträgen über Building Information Modeling (BIM), moderne Betriebsführung, Assetmanagement oder Cybersicherheit den digitalen rote Faden der letzten Foren weiter fort.
Mit langjährigen Klassikern wie Fernwärme und Schweißtechnik geht das Forum am Freitagmittag zu Ende. Der forumsbegleitende Ausstellungsbereich ist zwar bereits komplett ausgebucht, jedoch sind Anmeldungen zur Teilnahme am Forum und am Grünkohlabend noch möglich.
(Quelle: Institut für Rohrleitungsbau Oldenburg)
Grüner Zucker mit Biomethan
Nordzucker liefert dänische Rübenschnitzel an Nature Energy liefern, die daraus wiederum Biomethan für die Zuckerproduktion herstellt. Ab 2025 wird Nordzucker zur Dekarbonisierung der Zuckerproduktion das Biomethan in den beiden dänischen Werken verwenden. Es ist geplant, die CO₂-Emissionen in diesen Werken bis 2030 schrittweise um bis zu 37.000 t zu reduzieren.