Spätestens ab 2021 müssen Fahrzeughersteller die verschärften CO2-Grenzwerte der EU einhalten. Dabei werden umweltschonende Kraftstoffe unterschiedlich bewertet: So werden Elektrofahrzeuge mit Null Emissionen angeführt, die Nutzung von Biogas als Kraftstoff hingegen nicht begünstigt. Damit wird der Elektroantrieb gegenüber anderen Alternativen bevorzugt. Anders als bei der gegenwärtigen Methodik werden bei einer „Well-to-Wheel“-Betrachtung nicht nur die Emissionen gemessen, die bei der Verbrennung des Kraftstoffs entstehen, sondern auch die vorgelagerten. Sie bietet damit ein realistisches Bild der CO2-Bilanz eines Kraftstoffs. Mitte 2021 soll die Regulierung überprüft werden.
In Deutschland kann man bereits an 47 % der Erdgas-Tankstellen Biogas tanken – Tendenz steigend. Derzeit werden in Deutschland ca. 60 TWh Biogas produziert. Das reicht theoretisch aus, um 8,8 Mio. Pkw mit dem umweltschonenden Kraftstoff zu betreiben. Bis 2030 könnten laut der Deutschen Energie-Agentur etwa 100 TWh erzeugt werden. Für Deutschland ermitteln Untersuchungen einen Wasserstoffbedarf für alle Sektoren von mehreren hundert Terawattstunden bis 2050. Davon entfallen beträchtliche Anteile auf die Mobilität.
Das europäische Gastankstellennetz wird immer engmaschiger: Nach Angaben des europäischen Gasfahrzeugverbands (NGVA) ist die Zahl der Tankstellen seit Januar 2018 um über 300 auf insgesamt rund 3.800 gestiegen. Auch die neu zugelassenen Pkw mit Gasantrieb haben in den letzten drei Jahren einen Zuwachs von rund 40 % verzeichnet und lagen Ende 2019 bei knapp 70.000 Fahrzeugen. Bei Wasserstoff befindet sich die Infrastruktur in Deutschland derzeit im Aufbau. Aktuell gibt es für Pkw und Lieferfahrzeuge 80 Tankstellen; der Aufbau von Tankstellen für Busse und Lkw erfolgt bislang separat. Weltweit sind ca. 15.000 bis 18.000 Fahrzeuge mit Wasserstoff-Antrieb im Einsatz; die meisten in den USA und Asien, mit deutlichem Abstand gefolgt von Europa.
(Quelle: Zukunft Erdgas)