Der Technologiekonzern The Linde Group treibt die Einführung von Wasserstoff als Kraftstoff weiter voran: Das Unternehmen hat im Beisein der österreichischen Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie, Doris Bures, des deutschen Botschafters in Wien, Detlev Rünger, und zahlreicher weiterer internationaler Gäste in Wien die weltweit erste Kleinserienfertigung für Wasserstofftankstellen gestartet. Das Anwendungstechnische Zentrum von Linde in Wien wurde zu diesem Zweck umfassend erneuert und erweitert. An dem Forschungs- und Entwicklungsstandort sind in den vergangenen Jahren viele bedeutende Innovationen in der Wasserstoff-Betankungstechnik entstanden, darunter der energieeffizente und platzsparende ionische Kompressor IC 90.
Anlässlich der Eröffnung der Serienfertigung gaben Linde und Iwatani bekannt, dass die beiden Unternehmen eine Vereinbarung über die Lieferung von 28 Wasserstofftankstellen mit ionischen Verdichtern geschlossen haben. Die erste dieser Anlagen hat heute im japanischen Amagasaki bei Osaka ihren Betrieb aufgenommen.
Der am Standort Wien entwickelte und gefertigte IC 90 arbeitet im Gegensatz zu herkömmlichen Kolbenverdichtern mit einer speziellen ionischen Flüssigkeit – einem flüssigen Salz. Dank ihrer besonderen Eigenschaften vermischt sich die Flüssigkeit nicht mit dem Wasserstoffgas, vermeidet mechanischen Verschleiß und Abdichtungsprobleme im Zylinderinneren und steigert die Energieeffizienz. Der mit moderner Sicherheitstechnik und einem Ferndiagnose- und -wartungssystem ausgestattete IC 90 erfüllt alle aktuellen Anforderungen an eine sichere geräuscharme Betankung und erreicht bei Bedarf einen Druck von 1.000 bar. Damit hat Linde als Technologieführer auf diesem Gebiet eine zentrale Komponente der Wasserstoff-Betankungstechnik wesentlich verbessert.
Ein Merkmal der nun eröffneten Kleinserienfertigung ist der höhere Standardisierungsgrad der Komponenten, die in einem kompakten 14-Fuß-Container verbaut sind und sich dadurch einfach transportieren und in vorhandene Tankstellen integrieren lassen.
Die Erweiterung der Produktionskapazität in Wien auf zunächst 50 Anlagen pro Jahr geht Hand in Hand mit der Einführung der ersten Brennstoffzellen-Serienfahrzeuge durch führende Hersteller wie Hyundai, Toyota, Honda und Daimler zwischen 2014 und 2017. Experten rechnen für das Jahr 2018 mit mehreren zehntausend Brennstoffzellen-Fahrzeugen auf den europäischen Straßen.