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BDI-Präsident Ulrich Grillo fordert eine Chance für das Fracking

In einem Beitrag für die Rheinische Post kurz vor der Eröffnung des 4. BDI Rohstoff-Kongress fordert Ulrich Grillo, der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, eine Weiterentwicklung der „Fracking-Technologie“ durch verantwortungsvoll begleitete Pilot-Projekte.

von | 04.07.14

In einem Beitrag für die Rheinische Post kurz vor der Eröffnung des 4. BDI Rohstoff-Kongress fordert Ulrich Grillo, der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, eine Weiterentwicklung der „Fracking-Technologie“ durch verantwortungsvoll begleitete Pilot-Projekte.

„Erdgas ist einer der wichtigsten Energieträger im deutschen Energiemix. Es heizt Wohnungen und ist wichtiger Rohstoff für unsere Industrie – auch in den kommenden Jahrzehnten. Wir werden weiterhin Erdgas brauchen – wegen der Energiewende sogar eher mehr als weniger. Da ist es eine gute Nachricht, dass wir in Deutschland nicht nur erfahrene Unternehmen haben, sondern auch enorme eigene Schiefergaspotenziale. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hat ermittelt, dass diese Vorkommen – bei konservativen Annahmen – ein Vielfaches dessen ausmachen, was bislang überhaupt hierzulande gefördert wurde. Deutschland könnte Experten zufolge aus heimischen Quellen so viel Erdgas fördern, wie zurzeit beispielsweise aus Russland importiert wird“, so Grillo.

Dabei will der BDI-Präsident berechtigte Sorgen und Ängste vieler Menschen ernst nehmen. Er befürwortet die öffentliche Debatte, fordert einen kontrollierten Einsatz der Fracking-Technologie, um Risiken für die Umwelt, insbesondere den Trinkwasserschutz, auszuschließen. Grillo weiter: „Eines ist dabei klar: Trinkwasserschutz ist nicht verhandelbar. Darum ist es vernünftig, Schiefergas nur außerhalb von Wasserschutzgebieten zu gewinnen. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass die beim Aufbrechen verwendeten Flüssigkeiten nicht ins Trinkwasser gelangen. Deutschland zeigt seit Jahrzehnten, dass Trinkwasserschutz und Fracking vereinbar sind: Die Methode kommt seit mehr als 50 Jahren in Deutschland zum Einsatz – ohne einen einzigen Umweltschaden. Ja, heißt es gelegentlich, das sei das gute Fracking. Aber beim Schiefergas sei das alles viel schlimmer. Nur: Ist das wirklich so? Ganz so einfach ist es nicht. Der Flächenbedarf ist dank raumsparender Konzepte nicht größer als in der konventionellen Erdgasförderung. Damit ist er gerade im Vergleich zu anderen Energieträgern gering. Wer einmal einen Erdgas-Förderplatz in Niedersachsen besichtigt, stellt fest: Viel zu sehen gibt es da nicht. Auch bei der Fracking-Flüssigkeit hat Schiefergas Vorteile: Der Anteil der chemischen Zusätze liegt bei gerade einmal 0,2 Prozent. Der Rest ist Wasser. Die Industrie hat mittlerweile Mischungen entwickelt, in denen kein einziger giftiger Stoff mehr enthalten ist. Dazu kommen viele Jahrzehnte Routine und unsere hohen Standards “Made in Germany”. Kein Zweifel: Bessere Voraussetzungen für eine schrittweise und verantwortungsvolle weitere Erkundung kann es gar nicht geben“.

Der BDI-Präsident appelliert an die Politik, dem technologischen Fortschritt in einem verantwortungsvollen Rahmen eine Chance zu geben: „Durch Wissenschaft und Öffentlichkeit begleitete Pilotvorhaben liefern neue Erkenntnisse – und die Basis, um klug endgültig zu entscheiden. Der Ball liegt jetzt bei der Politik, die notwendige Sicherheit für Anwohner und Investoren zu schaffen“, so Grillo abschließend.

Foto: BDI/Christian Kruppa

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